Nicky Hayden: Sein Zustand bleibt äusserst kritisch
Nicky Hayden
Dass sich Honda-Superbike-WM-Pilot Nicky Hayden (35) am Mittwoch bei seinem Rennradunfall in der Nähe von Riccione lebensgefährliche Verletzungen zugezogen hatte, wurde sehr rasch deutlich, als er kurz nach der Einlieferung ins Spital in Rimini in das «Ospedale Maurizio Bufalini» in Cesena geflogen wurde, eine neurologische Spezialklinik.
Donnerstagvormittag wurden erstmals genauere Informationen zu den Verletzungen an die Öffentlichkeit weitergegeben. Es wurden eine Gehirnblutung in Folge eines Schädel-Hirn-Traumas sowie diverse Brüche im Bereich von Brust und Becken diagnostiziert. Auch einen Beinbruch hat sich der 35-Jährige zugezogen.
Doch die Kopfverletzungen sind so schwerwiegend, dass die Ärzte von einem «sehr kritischen Zustand» sprechen. Hayden hat so schwere Kopfverletzungen und Schwellungen im Gehirn davon getragen, dass er momentan nicht operiert werden kann.
Offenbar wurden bei einer Elektroenzephalografie (EEG) nur schwache Gehirnströme gemessen; die EEG ist eine medizinische Methode zur Messung der summierten elektrischen Aktivität des Gehirns.
Beim MotoGP-Rennen in Le Mans herrscht gedrückte Stimmung, nicht nur im Lager von Honda. Die italienischen Honda-Manager wie Livio Suppo und Carlo Fiorani hören aus der Klinik in Cesena bisher nur sehr bedrückende, niederschmetternde Meldungen. Red Bull-Honda-Teammanager Marco Chini ist noch gestern Abend von Rom nach Cesena gefahren, um sich aus erster Hand zu informieren, Nickys Freundin Jackie beizustehen und auf das Eintreffen der Familie zu warten.
Nicky Haydens Bruder Tommy Lee ist bereits in Italien eingetroffen, er wird von Mutter Rose begleitet.
Zehntausende Fans haben Nicky inzwischen über die sozialen Medien Genesungswünsche übermittelt.
In Le Mans sieht man viele betroffene Gesichter, denn Nicky fuhr von 2003 bis Ende 2015 bei Repsol-Honda, Ducati und dem Aspar-Martinez-Team; er hat hier viele Freunde und Fans gewonnen, er ist überall beliebt.
Der neunfache Weltmeister Valentino Rossi sagte stellvertretend für viele Rennfahrerkollegen: «Nicky ist einer der besten Freunde, die ich je im Paddock gefunden habe. Wir waren bei Honda-Teamkollegen, als er 2003 seine Rookie-Saison bestritt, damals hat er als Neuling seine ersten Erfahrungen in Europa gesammelt.»