Max Verstappen: «Marc Marquez ist der Beste»

Jack Miller (1.): Kein Honda-Angebot – geht er weg?

Von Günther Wiesinger
Jack Miller in Le Mans

Jack Miller in Le Mans

Jack Miller fuhr am Freitag in Le Mans einmal auf Platz 1, einmal auf Platz 7, er erzielte die Tagesbestzeit. Von Honda hat Jack bisher kein Angebot für 2018. Aber das stört den Australier nicht.

Sponsor Marc van der Straten (VDS), der belgische Bier-Milliardär, wirkte rechte fröhlich, als er die Box des Marc-VFDS-Honda-Team rund zehn Minuten nach dem FP2 verließ.

Kein Wunder, denn Jack Miller hielt die Tagesbestzeit mit der Zeit aus dem FP1.

«Ich habe mich am Vormittag gleich in der ersten Runde wirklich wohl gefühlt auf dem Motorrad. Die Piste war im FP1 anfangs noch ziemlich nass, ich bin also zuerst mal mit Regenreifen losgefahren. Ich habe mich dann mit Slicks rausgewagt, die ersten zwei, drei Runden waren etwas heikel, aber ich bin von Runde zu Runde schneller geworden, ich musste mehrmals die Linie wechseln, die Situation änderte sich dauernd. Aber ich bin happy, dass ich diesen Gamble riskiert und die Slicks reingesteckt habe. Das hat sich bezahlt gemacht. Es waren trickreiche Bedingungen im FP1, wie man sie von Le Mans erwartet. Es ist hier jedes Jahr dasselbe.»

Die Bestzeit war deshalb doppelt erstaunlich, weil die Werksfahrer hier am 2. Mai trainiert hatten, die Privatfahrer wie Miller nicht. Denn das Marc VDS leistet sich keinen Testmotor, der rund 250.000 Motor kostet.

Miller: «Die Session am Nachmittag im FP2 war völlig nass, ich bin mit Regenreifen durchgefahren, am Schluss hatte ich 25 Runden auf den Regenreifen drauf, ich hatte sie ja in der Früh schon verwendet, sie haben im FP2 wirklich sehr gut funktioniert, das hat mich überrascht. Der Grip war nach 25 Runden immer noch ausgezeichnet. Dazu kommt: Die Piste in Le Mans gefällt mir, hier kann ich meine Vorzüge in den Bremszonen zur Geltung bringen.»

«Jetzt müssen wir abwarten, was das Wetter am Samstag im FP3 mit sich bringt, da würde ich gerne ähnlich zuschlagen wie heute», ergänzte Miller. «Das Ziel muss natürlich sein, nach dem FP3 in den Top-Ten zu sein und direkt ins Q2 zu kommen – wie in Jerez.

«Im FP2 bestand keine Chance, die Slicks zu nehmen, die Piste war zu nass», schilderte Jack. «Außerdem hat es zehn Minuten vor Schluss wieder stärker zu regnen begonnen. Als der Regen wieder einsetzte, hatte ich mit den Regenreifen schon 25 Runden hinter mir. Ich habe dann in der Box entschieden: Wir verzichten auf einen neuen Reifensatz. Ich hatte vorher ernsthaftes Aquaplaning in Kurve 1, das Bike hat sich dort stark bewegt. Als ich dann fünf Minuten vor dem Ende des FP2 an die Box kam, habe ich gesagt, ich brauche keine frischen Reifen, wir sind ohnedies schon ziemlich stark. Ich bin lieber fünf Minuten in der Box sitzen geblieben. Das machte nichts. Ich hatte ja die Bestzeit vom Vormittag.... Deshalb war ich nicht gestresst. Ich war auch in der Früh nicht nervös. Ich habe mich einfach von Runde zu Runde gesteigert. Ich fühle mich recht gut im Moment. Es war ein guter Tag.»

Millers Drei-Jahres-Vertrag mit HRC läuft am Saisonende aus. Hat sich Honda jetzt schon mit einem Angebot gemeldet?

Miller: «Nein, bisher nicht. Bisher nicht. Wir werden sehen. Wenn sie mich nicht mehr brauchen, werden wir etwas anderes finden.» (Er lacht).

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