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Sylvain Guintoli: Die beschwerliche MotoGP-Rückkehr

Von Günther Wiesinger
Zu Besuch beim Jerez-GP: Sylvain Guintoli

Zu Besuch beim Jerez-GP: Sylvain Guintoli

Beim Superbike-WM-Lauf in Imola 2016 rchnete Sylvan Guintoli mit dem Schlimmsten. «Ich glaubte, ich müsse sterben». Und jetzt kehrt der Ex-Superbike-Weltmeister in die MotoGP zurück.

Vor einem Jahr schien die Karriere von Sylvain Guintoli beendet. Ein schwerer Sturz in der Superpole beim Superbike-WM-Lauf in Imola bescherte ihm eine Nahtoderfahrung. «Ich dachte, ich müsse sterben», schilderte er später.

Seine Frau legte ihm dann den Rücktritt nahe.

Aber mit 35 Jahren wollte der Franzose weitermachen. Er wich in die Britische Superbike-Meisterschaft aus und fährt dort eine Suzuki für das Bennetts Team.

Dass er 2017 ausgerechnet beim Heim-GP in Le Mans noch einmal in der MotoGP-Klasse auftreten darf, noch dazu auf der Werks-Suzuki GSX RR des verletzten Alex Rins, hätte sich Guintoli nicht träumen lassen.

Er hat in der Superbike-WM seit 2011 neun Laufsiege errungen und 42 Podestplätze, er hat nach 2011 die WM-Ränge 7, 6, 7, 3, 1 und 6 erreicht, den WM-Titel gewann er 2014 im Aprilia-Werksteam gegen seinen Teamgefährten Marco Melandri.

Nach der Saison 2016 verlor Guintoli seinen Platz im Yamaha-Superbike-Team an den Niederländer Michael van der Mark. Dabei hatte er den einzigen Podestplatz für Yamaha errungen und war in der WM besser platziert als Teamkollege Alex Lowes.

Bei Suzuki könnte er 2018 sogar wieder als Speerspitze und Entwicklungshelfer mit der neuen GSX 1000 in die Superbike-WM zurückkommen.

Nach dem Titelgewinn mit Aprilia wechselte Guintoli in der SBK zu Ten Kate Honda, weil Aprilia das Werksteam zusperrte.

Was viele Fans nicht mehr in Erinnerung haben: Guintoli fuhr auch in der 250er- und MotoGP-WM. In der 250er-Klasse gelang ihm 2003 in Assen/NL ein dritter Platz, er fuhr in der Gesamtwertung in den Jahren 2001, 2003, 2004, 2005 und 2006 auf die Ränge 14, 10, 14, 10 und 9, immer auf Aprilia.

In der MotoGP-Klasse schaffte Guintoli 2007 in Motegi/Japan mit Platz 4 sein bestes Ergebnis auf der Tech3-Yamaha, er wurde damals WM-16. mit 50 Punkten. Ein Jahr später steuerte er eine Ducati auf den 13. WM-Rang.

An Le Mans hat Guintoli gute Erinnerungen. Dort führte er 2007 den Regen-GP bis zu seinem Sturz an... Am Schluss gewann Aussenseiter Chris Vermeulen – auf einer Suzuki.

Die Erfolge von Sylvain Guintoli:

Superbike-WM
2009 bis 2016
Weltmeister 2014
170 SBK-Starts
Siege: 9
Podiumplätze: 42
Pole Positions: 4
Erste Reihe: 22x
Schnellste Runden: 12
Punkte: 1803,5

Karriereverlauf
2017 British Superbike: Bennetts Suzuki, 6 Rennen, 14. Platz, 20 Punkte
2016 WorldSBK: Pata Yamaha Official WSBK Team, 11., 141 Punkte (1 Podium)
2015 WorldSBK: Pata Honda World Superbike Team, 6., 218 Punkte (1 Podium)
2014 WorldSBK: Aprilia Racing Team, Weltmeister, 416 Punkte (5 Siege, 16 Podiums, 2 Pole Positions, 6 schnellste Runden)
2013 WorldSBK: Aprilia Racing Team, 3., 402 Punkte (1 Sieg, 14 Podiums, 1 Pole Position, 2 schnellste Runden)
2012 WorldSBK: Team Effenbert Liberty Racing, PATA Racing Team, 7., 213.5 Punkte (3 Siege, 7 Podiums, 1 Pole Position, 2 schnellste Runden)
2011 WorldSBK: Team Effenbert Liberty Racing, 6., 210 Punkte (3 Podiums, 1 schnellste Runde)
2010 WorldSBK: Team Suzuki Alstare, 7., 197 Punkte (1 schnellste Runde)
2009 British Superbike: Worx Crescent Suzuki, 13 Rennen, 8., 147 Punkte (1 Sieg, 4 Podiums, 1 Pole Position)
WorldSBK: Suzuki Alstare, 2 Rennen, 34., 6 Punkte
2008 MotoGP: Alice Team, 13., 67 Punkte
2007 MotoGP: Dunlop Yamaha Tech-3, 16., 50 Punkte
2006 WM 250: Equipe GP de France – Scrab, 9., 96 Punkte
2005 WM 250: Equipe de France - Scrab GP, 10., 84 Punkte
2004 WM 250: Campetella Racing, 14º, 42 Punkte
2003 WM 250: Campetella Racing, 10º, 101 Punkte (1 Podium)
2002 MotoGP: Gauloises Yamaha Tech3, 1 Rennen
2001 WM 250: Equipe de France - Scrab GP, 14., 44 Punkte
2000 WM 250: Equipe de France, 1 Rennen

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