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Hervé Poncharal/Tech3: Kann er Zarco & Folger halten?

Von Günther Wiesinger
Hervé Poncharal

Hervé Poncharal

«Ich mache mir keine übertriebenen Sorgen», sagt Tech3-Yamaha-Teambesitzer Hervé Poncharal auf die Frage, ob er Angst hat, dass ihn Zarco oder Folger Ende 2017 verlassen. Bei Suzuki & Aprilia könnten Plätze frei werden.

Der französische Tech3-Yamaha-Teambesitzer Hervé Poncharal hat mit seinen schnellen MotoGP-Rookies Johann Zarco und Jonas Folger nur Ein-Jahres-Verträge abgeschlossen.

Und da die beiden vielversprechenden Neulinge nach vier Grand Prix in der WM auf den erstaunlichen Rängen 6 und 8 liegen, wäre Poncharal wohl gut beraten, sich die fahrerischen Dienste seiner Schützlinge auch für 2018 möglichst bald zu sichern.

Denn schnellere Piloten wird Poncharal für die Saison 2018 kaum finden, zumal die Werkspiloten fast alle in Zwei-Jahres-Verträgen feststecken, Crutchlow nicht zurückwill und die Moto2-Fahrer Nakagami für 2017 bei LCR-Honda und Morbidelli bei Marc VDS Honda (statt Rabat) vorgesehen sind.

«Was mich betrifft, so haben wir mit Johann und Jonas einen Zwei-Jahres-Vertrag. Klar, ich habe eine Ausstiegsklausel für den Fall, dass beide schlecht abschneiden würden. Aber das ist ja nicht der Fall. Im Gegenteil. Genau genommen haben wir einen Ein-Jahres-Vertrag mit einer Option auf 2018, die ich einlösen möchte», erzählte der Teamchef.

Aber was passiert, wenn sich Suzuki von Rins trennt und Aprilia von Lowes? Dann könnten Zarco und Folger mit viel Geld und einem Werksvertrag angelockt werden...

Klar, auch dort existieren Zwei-Jahres-Verträge, aber der von Sam Lowes begann schon 2016, nur hat ihn Aprilia Racing wegen Stefan Bradl für ein Jahr ins Gresini-Moto2-Team gesteckt und dort seine Gage bezahlt. Und Rookies wie Rins haben eine Performance-Klausel in ihren Verträgen – wie Zarco und Folger.

Suzuki kann also bei Rins aussteigen.

Poncharal: «Ich weiß, dass sowohl Johann Zarco als auch Jonas Folger ganz happy sind bei dem Team, bei dem sie jetzt fahren... Unsere Absicht ist es, mit denselben Fahrern 2018 weiterzumachen. Wir wären blöd, wenn wir etwas andere im Schilde führten. Vom Standpunkt der Fahrer aus spüre ich das gegenseitige Verlangen, die Zusammenarbeit fortzusetzen.»

Aber solange die Deals für 2018 nicht in Stein gemeißelt sind, bleiben Fragezeichen, denn Suzuki und Aprilia können höhere Fahrergagen zahlen als Tech3-Yamaha.

Würde es nicht Sinn machen, die Verträge vorzeitig zu verlängern? Tech3-Yamaha hat ja im Vorjahr Folger auch schon vor dem Frankreich-GP verpflichtet.

«Ich bin bereit. Ja, ich bin bereit dazu», betonte Poncharal im Gespräch mit SPEEDWEK.com.

Stellen die Fahrer-Manager jetzt exorbitante Gagenforderungen?

«Nein, eigentlich nicht, darüber haben wir noch nicht gesprochen. Wir haben ein gutes Verhältnis mit den Fahrern, wir reden über 2018, wir planen die Zukunft. Ich mache mir keine übertriebenen Sorgen», betont Poncharal. «Aber es ist richtig, solange die Verträge für 2018 nicht unterschrieben sind, ist der Deal nicht zu 100 Prozent gesichert. Momentan kann ich nur entgegnen: Alles läuft gut, ich bin nicht sehr besorgt. Ich glaube, alle Beteiligten verstehen die Vorteile, wenn wir ein zweites Jahr gemeinsam verbringen. Denn wir bekommen großartige Unterstützung von Yamaha. Unsere Fahrer mögen das Motorrad, sie mögen das Team. Sie sind happy.»

Bevor Poncharal die Optionen auf die Fahrer einlöst, muss er eine andere Vereinbarung verlängern. «Mein vorrangiges Ziel ist es, den Vertrag mit Sponsor Monster zu verlängern», erklärte er.

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