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Yamaha-Cup 2017: Viel Frust, später Saisonstart

Yamaha-Cup 2016: Bisher immer viele Startfelder

Yamaha-Cup 2016: Bisher immer viele Startfelder

Zwei Rennen sind schon mal abgesagt. Wie viele der mehr als 40 Teilnehmer bis zum neuen Yamaha-Cup-Saisonstart am 9. Juli durchhalten, bleibt abzuwarten.

Letzte Woche ist durchgesickert, dass der seit 35 Jahren stattfindende Dunlop Yamaha-R6-Cup zumindest bei den ersten zwei IDM-Meetings 2017 nicht stattfindet und wegen verspäteter Auslieferung der neuen Motorräder erst im Juli beginnt.

Einige IDM-Veranstalter mutmassten dann, der Cup müsse vollständig abgesagt werden, weil die ehrgeizigen jungen Teilnehmer Rennen bestreiten, nicht monatelang herumsitzen wollen und sich deshalb eine andere Beschäftigung suchen werden.

Tatsächlich hielt Yamaha Motor Deutschland alle Informationen zurück, bis SPEEDWEEK.com letzten Donnerstag die Probleme ankündigte. Es wurde erzählt, die Fahrer seien zum Stillschweigen gezwungen worden. Es verschwand dann letzte Woche in der Nacht auf Freitag sogar die Teilnehmerliste für 2017 von der lieblos gemachten Yamaha-Cup-Homepage – zumindest vorübergehend.

Aber inzwischen versichert Yamaha, trotz der Absage der ersten beiden Läufe werde der Marken-Cup stattfinden. «Der Cup findet in diesem Jahr hundertprozentig statt. Das ist ein offizielles Versprechen der Yamaha Motor Deutschland GmbH», war in einem Statement zu lesen. «Alleiniger Grund für das Absagen der ersten beiden Cup-Läufe bei der IDM am Nürburgring und bei der Speedweek in Oschersleben – und nur um diese beiden Läufe geht es – ist die leider sehr späte Verfügbarkeit der 2017er YZF-R6 in ausreichender Stückzahl. Das ist sehr bedauerlich, aber leider nicht zu ändern.»

Aber macht es Sinn, so einen Cup für hungrige Junioren, die jeden Rennstreckenkilometer dringend brauchen und nichts als Motorradfahren wollen, in knapp drei Monaten durchzupauken und die Fahrer bis zum Saisonstart im Juli zu vertrösten und hinzuhalten?

Und werden die 40 Bikes bis Juli wirklich alle startklar sein?

Grundsätzlich sind sich alle Beteiligten einig: Der Yamaha R6-Dunlop-Cup war in den vergangenen Jahren eine jener Nachwuchsrennserien, bei denen es nur sehr wenig zu kritisieren gab. Die Fahrer wurden sehr gut betreut, die Kommunikation hat funktioniert und die Internetpräsentation war ausgezeichnet. Der Aufstieg in die Supersport-Klasse war relativ einfach als nächster Schritt zu planen, also galt der Yamaha-Cup als eine der sinnvolleren deutschen Nachwuchsrennserien. Das führte zu vollen Startfeldern.

Das einzige Problem: Es kamen außer Jesko Raffin in dieser Serie in letzter Zeit kaum mehr WM und GP-Fahrer zum Vorschein.

Aktuell sitzt der Frust bei den Beteiligten des Yamaha-Cups 2017 sehr tief. Am größten ist die Enttäuschung darüber, dass die Absage erst wenige Tage vor dem Saisonauftakt erfolgt ist. Die Betroffenen sind der Meinung, dass Yamaha aus Marketing-Gründen unbedingt das neue R6-Modell am Start sehen wollte und irgendetwas Gravierendes dazwischen gekommen ist.

Dass die neue R6 zu spät kommt, wusste man seit Monaten. Spätestens seit Januar oder Februar. Deshalb fährt sogar in der Supersport-WM nur ein Team mit 2017-R6-Maschinen.

Da nun die ersten beiden Cup-Läufe gestrichen wurden, bleiben noch acht Meisterschaftsläufe, da in Schleiz und in Hockenheim je zwei Rennen ausgetragen werden. Damit sind nahezu alle Beteiligten einverstanden, das ist noch eine zumutbare Anzahl, wenn auch absolut am unteren Limit. In den vergangenen Jahren waren es auch meist auch nur acht Cup-Läufe pro Saison – aber besser verteilt, teilweise von Mai bis September oder Oktober.

«Aber wir waren zweimal testen und haben in der Ausbildungsstätte unseres Sohnes einen Riesenaufriss gemacht, damit er an den ersten beiden Rennwochenenden frei bekommt. Diesen ganzen Aufwand hätten wir uns natürlich sparen können», sagten uns besorgte Rennfahrereltern.

Im Yamaha-Cup gibt es zwei Pakete zu erwerben: Für rund 18.000 Euro und 16.000 Euro.

Und wir möchten noch einen anderen Aspekt ins Spiel bringen. Wie immer haben sich viele Cup-Neulinge für die Saison 2017 eingeschrieben. Um diese Neulinge vorzubereiten, wurde bisher immer ein mehrtägiger Einführungslehrgang mit einem Auftakttraining durchgeführt. Dieses entfiel 2017. Nun treten völlig unerfahrene Rookies in diesem sehr großen Startfeld auf doch relativ gefährlichen IDM-Kursen wie Zolder (8./9. Juli) und Schleiz gegeneinander an.

Einige der Eltern/Betreuer/Mechaniker haben deswegen Sicherheitsbedenken geäusser. Sie verweisen vor allem auf die fatalen Startunfälle, die sich in den letzten Jahren ereigneten und die zum Beispiel Daniel Lo Bue (Oschersleben/Yamaha-Cup), Jonas Hähle (Oschersleben/ADAC Junior Cup) und einem jungen niederländischen Supersport-Piloten (Zolder/2016) das Leben gekostet haben.

Es bestehen also auch berechtigte Sicherheitsbedenken aufgrund der mangelhafter oder gänzlich fehlenden Saisonvorbereitung.

Die Yamaha-Cup-Teilnehmerliste 2017

23 ABADIE, Nicolas (SUI)
99 BEHMER, Per (GER)
45 BEINLICH, Christoph (GER)
74 BERGER, Michael (SUI)
29 DUBLIN, Ian (MAL)
09 FETZ, Marco (GER)
77 FREYER, Marco (GER)
27 GEENEN, Come (BEL)
17 GÖTZ, Michael (GER)
52 HOBELSBERGER, Patrick (GER)
96 JENKNER, Moritz (GER)
34 KLAMBAUER, Andreas (AUT)
07 KRZEMIEN, Kamil (POL)
84 LABITA, Angelo (ITA)
91 LAETZIG, Yvan (FRA)
69 LANGSTÄDTLER, Jessica (GER)
87 LAURIEN, Kevin (GER)
88 LEHMANN, Stefan (SUI)
26 LIPPERT, Dennis (GER)
15 MAIER, Nico (GER)
55 MOHR, Jan (AUT)
48 MOLNAR, Gergö (HUN)
63 MORANSKI, Bartlomiej (POL)
89 MÜLLER, Benjamin (GER)
20 ÖDLUND, Anders (SWE)
13 ÖDLUND, Mattias (SWE)
16 PAZERA, Patryk (POL)
42 REITMAIR, Valentin (AUT)
06 RIEKE, Laurenz (GER)
05 RUBER, Marc (GER)
21 RUSSO, Alessandro (SUI)
25 SCHMIDT, Jan (GER)
12 SCHOEWER, Manuel (GER)
18 STELZER, Dennis (GER)
03 STICH, Philipp (GER)
11 SUROWIEC, Piotr (POL)
31 THAM, Dustin (GER)
24 THIEME, Julian (GER)
35 WAGNER, Rainer (GER)
39 WAGNER, Sandro (GER)
46 WIEDERKEHR, Reto (SUI)
71 ZELLHÖFER, Marc (GER)

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