Jonas Folger: «Moto2 bereitet wahnsinnig gut vor»
MotoGP-Neuling Jonas Folger
Wie gut hat dich die Moto2 auf die MotoGP-Klasse vorbereitet? «Wahnsinnig gut», versichert Jonas Folger, der in seinen ersten fünf Saisonrennen viermal unter den Top-10 lag. «Ich habe nicht lange gebraucht, um mich auf die MotoGP-Klasse umzustellen. Der Charakter der Maschinen ist ähnlich. Das Gewicht macht auch keinen riesigen Unterschied, die Reifen sind fast gleich breit. Das Wichtigste für die schnelle Umstellung ist wohl, dass die Bikes ähnlich groß und schwer sind. Auch von der Sitzposition her ändert sich nicht viel.»
Eine 1000-ccm-MotoGP-Maschine muss nach aktuellem Reglement mindestens 157 Kilogramm auf die Waage bringen, in der Moto2-Klasse ist ein Minimalgewicht von 217 Kilogramm für Fahrer plus Maschine vorgeschrieben. Folger wiegt etwa 70 Kilogramm, hinzukommt seine Ausrüstung wie Leder und Helm. Eine Moto2-Maschine mit dem derzeitigen Einheitsmotor von Honda leistet rund 128 PS, eine MotoGP-Maschine über 250.
«Auch was den Fahrstil betrifft: Schon in der Moto2-Klasse habe ich darauf geachtet, die Maschine schnell aufzustellen und viel Traktion auf das Hinterrad zu bekommen. Der Moto2-Stil ähnelt dem in der MotoGP in vielen Punkten. Außer dem Bremsen. Das ist eigentlich der größte Unterschied. Die Art und Weise, wie man auf einer Moto2-Maschine oder auf einem MotoGP-Bikes bremst, sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Beim Rest kann man ganz viel mitnehmen aus der Moto2-Klasse», erklärt Folger, der in der MotoGP-Klasse noch Probleme mit dem Timing seiner Überholmanöver auf der Bremse hat.
«Einen Unterschied machen die Karbonbremsen. Und auch der zusätzliche Speed sorgt dafür, dass ganz anders gebremst wird. In der Moto2-Klasse bremst man eher wie in der Moto3-Klasse: Gas weg, Bremse reinhauen und das Ding irgendwie in die Kurve reindriften. Das ist mit der MotoGP-Maschine nicht so.»
Macht mehr Elektronik in der Moto2-Klasse Sinn? «Ja, ich denke schon. Es würde interessanter werden und die Zeiten wären schneller. Dann würde auch der Übergang von der Moto2- in die MotoGP-Klasse einfacher werden. Das würde den Fahrern entgegenkommen. Auch die Crew-Chiefs hätten dann viel mehr Möglichkeiten, das Motorrad einzustellen», meint Folger.