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Romano Albesiano: «Fahrer kann aus Singapur sein»

Von Oliver Feldtweg
Romano Albesiano

Romano Albesiano

Aprilia-Renndirektor Romano Albesiano hat nach sieben Grand Prix erst 17 MotoGP-Punkte auf dem Konto. Er macht sich längst Gedanken über 2018. Danilo Petrucci wäre ein Kandidat – statt Sam Lowes.

Nach dem Grand Prix in Catalunya nahm Aprilia-Renndirektor Romano Albesiano im Gespräch mit den Kollegen von gpone.com Stellung zur Situation in der MotoGP-WM. Er sinnierte über die Gegenwart, aber auch über die Zukunft und welche Überraschungen sie bereit halten könnte.

Kann sich Aprilia Racing vorstellen, 2018 neben Aleix Espargaró den Italiener Danilo Petrucci fahren zu lassen? Albesiano: «Ein Italiener wie Danilo Petrucci? Es kann auch ein Pilot aus Singapur sein, es zählt nur die Leistung.»

Romano, die Zukunft von Sam Lowes bei Aprilia ist ungewiss?

Wir haben 2017 viel vor mit Sam. Wir sind seine größten Anhänger und hoffen, dass er bald schnelle Fortschritte zeigen wird. Trotzdem können wir momentan nichts garantieren, da wir auch an die nächste WM denken müssen. Folglich sprechen wir auch mit anderen Rennfahrern.

Habt ihr Sam Lowes einen Zeitrahmen gegeben?

Darüber haben wir noch nicht gesprochen.

Denkt ihr darüber nach, einen italienischen Piloten auf euer italienisches Motorrad zu setzen? Jemanden wie Petrucci, vielleicht?

Da gibt es einen schönen Unterschied zwischen Traum und Wirklichkeit (Er lächelt). Was für mich zählt, ist die Leistung. Da ist es egal, ob der Fahrer Italiener ist oder aus Singapur stammt.

Wie schätzt du den Beginn der Saison 2017 ein?

Ich bin ziemlich zufrieden, weil es unser Ziel war, die Leistung zu erhöhen und das haben wir geschafft. Jetzt wünschen wir uns, dass wir noch mehr Erfahrung sammeln und diese zur Weiterentwicklung umsetzen können. Wir müssen den Abstand zu den Gegnern verringern.

In Barcelona wurde viel über die Michelin-Reifen diskutiert.

Schon bei den ersten Tests 2015 kam unser Motorrad ganz gut mit den neuen Reifen von Michelin klar. Michelin versucht die Konstanz und die Stabilität zu verbessern. Ich glaube, wir sind da an einem guten Punkt angekommen.

Welche Strecken sind deiner Meinung nach nicht gut für die Michelin und die Aprilia?

Barcelona. (Er lacht). Ich glaube, dass unsere Motorräder auf anderen Strecken stärker sein können. Beispielsweise auf dem Red Bull Ring.

Wie ging es Aleix nach dem Rennen am Sonntag?

Das weiß ich nicht. Das Qualifying am Samstag war ja ganz gut. Ich glaube, er kann konkurrenzfähig sein, deshalb bringt es nichts, wenn man sich selbst bemitleidet.

Es wird behauptet, dass die Aprilia den Hinterreifen sehr stark beansprucht. Ist das wahr?

Unser Motorrad ist nicht anspruchsvoll, was den Hinterreifen betrifft. Wir leiden mehr mit vollen Tank in der Anfangsphase, aber das schon seit dem letzten Jahr.

Aprilia interessiert sich auch dafür, ein Satellitenteam auszurüsten. Was hältst du von dieser Möglichkeit?

Natürlich existert diese Möglichkeit. Aber für nächstes Jahr werden wir bestimmt nicht mehr als zwei Motorräder im Feld haben. Alle wissen, dass wir eine kleine Firma sind. Die Möglichkeit mit vier Bikes zu arbeiten, hat einige Vorteile, aber auch viele Nachteile.

Wo liegen die Probleme?

Zuerst müssen einmal die ersten zwei Motorräder den Anforderungen genügen, bevor man sich auf Details für zusätzliche Bikes konzentrieren kann. Wenn man vier Motorräder im Feld hat, wird es komplizierter, sich auf die Details und Wünsche der einzelnen Teams und Fahrer zu konzentrieren. Vor allem, wenn man auf die Zuverlässigkeit achtet.

Aber verwirklichen könnte man dieses Vorhaben trotzdem?

Vielleicht wird es 2019 einfacher.

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