Davide Brivio (Suzuki): Kein Kundenteam als Schwäche
Während der Wintertests zeigte Andrea Iannone auf der Suzuki GSX-RR starke Leistungen, wie mit Platz 4 im November in Valencia, fand sich schnell mit der Suzuki zurecht und lobte ihr Chassis. Suzuki erwartete vom Italiener ähnlich starke Ergebnisse wie von Maverick Viñales im Jahr zuvor, der in Silverstone siegte und drei weitere Male auf dem Podest stand.
Einige Monate später ist klar: Die hohen Ziele liegen für Iannone derzeit außer Reichweite. Der Italiener liegt nur auf dem 15. Gesamtrang, sein bestes Ergebnis war Platz 7 in Austin. Das Rennen in Barcelona unterstrich die Probleme von Suzuki. Iannone erreichte nur den 16. Platz mit ganzen 43 Sekunden Rückstand auf Sieger Andrea Dovizioso.
«Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht erwartet, dass das so viel Zeit brauchen wird», betonte Suzuki-Teammanager Davide Brivio im Hinblick auf Iannones Eingewöhnung. «Auch, weil wir sehr gut begonnen haben. Nach dem ersten Test in Valencia war Andrea sehr happy mit dem Bike. Alles war fantastisch. Zu dieser Zeit betonte er, dass die Elektronik der Bereich ist, den wir verbessern müssen. Und das müssen wir immer noch. Daran arbeiten wir auch.»
«Bei den Rennen stießen wir dann auf mehr Schwierigkeiten. Die Elektronik ist ein Bereich davon. Doch man muss auch bedenken, dass er von einem Bike kam, das wohl die ausgereifteste Elektronik im Feld hat. Es ist wahr, dass wir uns nicht auf diesem Level befinden», gibt Brivio zu. «Wir sind in diesem Spiel noch jung. Wir müssen 15 Jahre Erfahrung aufholen. Doch das machen wir. Es kommen zusätzliche Ingenieure aus Japan, um an der Elektronik zu arbeiten. Wir haben unser Team auch leicht umstrukturiert, damit einige Jungs mehr an der Elektronik feilen können. Uns ist das bewusst. Wir arbeiten daran. Ich denke, wir machen Fortschritte.»
Wie lange wird Suzuki brauchen, um Iannones Forderungen nachzukommen? «Natürlich hat er Recht, die Fahrer sind immer sehr anspruchsvoll. Sie wollen die Probleme sofort lösen, was richtig ist. Es ist ihre Aufgabe, das zu verlangen. Wir versuchen das, so schnell wie möglich zu schaffen. Ich kann sagen, dass die Rennabteilung sehr, sehr intensiv arbeitet. Aber ich weiß nicht, wie viel Zeit wir brauchen», beteuert der Italiener. «Zusätzlich zu diesen Problemen leiden wir darunter, dass Andrea der einzige Fahrer ist. Wir haben kein Kundenteam und Alex Rins war verletzt. Das ist eine Schwäche im Moment. Yamaha hat in diesem Jahr beispielsweise ein paar Probleme mit der Werksmaschine. Und das wird ihnen durch die Tech3-Bikes klar, welche die Werksmaschinen von 2016 sind. Sie können Daten und Informationen vergleichen. Honda konnte die Aufgaben im letzten Jahr besser verteilen, weil Cal manche Dinge für das Werksteam testen konnte. Zudem können die Fahrer gegenseitig voneinander lernen.»
Die Zeiten beim Barcelona-Test um 18 Uhr:
1. Marc Márquez (Honda) 1:44,071 min
2. Maverick Viñales (Yamaha) +0,366 sec
3. Jonas Folger (Yamaha) +0,901
4. Dani Pedrosa (Honda) +0,932
5. Aleix Espargaró (Aprilia) +0,975
6. Cal Crutchlow (Honda) +1,225
7. Johann Zarco (Yamaha) +1,381
8. Scott Redding (Ducati) +1,494
9. Tito Rabat (Honda) +1,511
10. Valentino Rossi (Yamaha) +1,564
11. Danilo Petrucci (Ducati) +1,792
12. Jack Miller (Honda) +1,826
13. Pol Espargaró (KTM) +2,036
14. Andrea Iannone (Suzuki) +2,059
15. Sam Lowes (Aprilia) +2,318
16. Mika Kallio (KTM) +2,334
17. Alex Rins (Suzuki) +2,419
18. Sylvain Guintoli (Suzuki) +2,984