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Jonas Folger: «Frage, ob MotoGP richtige Wahl ist»

Von Ivo Schützbach
Pressekonferenz Sachsenring: Jonas Folger (li.) neben Valentino Rossi

Pressekonferenz Sachsenring: Jonas Folger (li.) neben Valentino Rossi

Zum ersten Mal wird Jonas Folger seinen Heim-Grand-Prix auf dem Sachsenring in der MotoGP-Klasse bestreiten. «An einem guten Tag kann ich in die Top-6 fahren», sagt der Yamaha-Tech3-Pilot.

Die letzten fünf Jahre hielt Stefan Bradl in der Königsklasse MotoGP die deutschen Farben hoch. Nach dem Wechsel des Bayern in die Superbike-WM, ist es dieses Jahr sein Landsmann Jonas Folger, dem die Fans auf dem Sachsenring zujubeln werden.

«Die deutschen Fans sind unglaublich», lobte Folger. «Ich war heute schon bei der Autogrammstunde. Diese ganze Unterstützung zu haben, ist ein großartiges Gefühl. Man bekommt immer mit, was da draussen abgeht und das geht unter die Haut. Dieses Mal ist mein Heimrennen etwas Besonderes. Für ein Wochenende im Fokus von ganz Deutschland zu stehen, ist einmalig.»

Jonas kommt als WM-Zehnter nach Sachsen, obwohl er beim letzten Rennen in Assen stürzte und leer ausging. Zu den vor ihm platzierten Cal Crutchlow (LCR Honda) und Jorge Lorenzo (Ducati) fehlen ihm nur sieben und neun Punkte.

«Bislang lief die Saison gut», meinte Folger. «Es ging schon im Winter gut los. Zu Saisonbeginn war unsere Erwartungshaltung, dass wir vielleicht die Top-10 erreichen können, dann waren wir aber auf Anhieb besser. Mit den besseren Ergebnissen stiegen unsere Erwartungen. Jetzt wissen wir, dass wir an einem guten Tag auch in die Top-6 fahren können.»

Der Yamaha-Pilot weiter: «Wir versuchen uns dauernd zu verbessern, unser Speed ist sehr gut, wir müssen ihn nur an jedem Rennwochenende zeigen. Das ist nicht immer einfach für mich. Da spielt das Wetter rein, das Motorrad ist dann ganz anders, die Strecken sind auf der MotoGP-Maschine sehr unterschiedlich. Donnerstag und Freitag muss ich viel studieren. Wenn ich auf Anhieb eine gute Abstimmung finde, dann habe ich meistens ein gutes Wochenende. Wenn ich aber vom Weg abgekommen bin, dann ist es schwierig, schnelle Lösungen für Sonntag zu finden – dazu brauche ich mehr Erfahrung.»

Bist du von deiner ersten Saisonhälfte positiv überrascht? «Ja, ein bisschen schon», gab der 23-Jährige zu. «Im Winter machte ich mir nicht unbedingt Sorgen, ich fragte mich aber schon, ob MotoGP die richtige Wahl ist, ob ich so ein Motorrad fahren kann. Auf so einem Bike gibt es mehr zu tun, der Hauptunterschied ist aber die Arbeit mit dem Team. Meine Aussagen müssen präziser sein, am Bike kann man mehr verstellen. Es hat eine Weile gedauert, bis ich alles verstand und mich angepasst habe. Letztlich war ich überglücklich, die Wintertests waren eine Erlösung für mich. Ich genoss das Fahren sehr und wir haben einen guten Job abgeliefert – wir haben alles richtig gemacht.»

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