Jonas Folger (5.): «Druck ist geringer als in Moto2»
Jonas Folger im trockenen FP3: Starker 3. Platz
Jonas Folger lieferte beim GP von Deutschland bisher zwei Tage lang vorbildliche Leistungen ab. Am Samsag begann er das Tagewerk mit dem glänzenden dritten Platz im trockenen FP3, diese Performance beförderte ihn schnurstracks ins Q2, in dem die besten zwölf Startplätze vergeben wurden.
Im FP4 schaffte Folger auf nasser Fahrbahn die viertbeste Zeit, im Q2 sicherte er sich Platz 5 und damit den fünften Startplatz – in Reihe 2. Sein bisher bestes MotoGP-Quali-Ergebnis.
«Zuerst muss ich sagen, dass ich wirklich happy bin. Ich habe diesen fünften Startplatz nicht erwartet. Dass mir die beste Startposition in diesem Jahr ausgerechnet beim Heim-GP gelungen ist, das ist wirklich nett. Ich hatte ein trockenes Quali erwartet. Als es zu regnen begann, war ich nicht sicher, wie ich abschneiden kann. Ich hatte im Regen gemischte Gefühle.»
«Ich habe im Q1 gesehen, dass wirklich schnelle Zeiten gefahren wurden. Die Fahrer hatten im Q1 anscheinend sehr viel Grip. Also habe ich probiert, dem Asphalt mit den Regenreifen zu vertrauen... Am Schluss bin ich Marc nachgefahren, ich habe ein paar Linien von ihm kopiert und seinen Fahrstil studiert. Dann ist es mir gelungen, eine schnelle Zeit zu fahren.»
Folger weiter: «Ich habe für den Samstag auf normale Wetterbedingungen gehofft, aber schließlich war das Wetter sehr abwechslungsreich. Aber wir haben gezeigt, dass wir sowohl im Trockenen wie auch im Nassen einen guten Speed haben. Wir haben gute Arbeit geleistet. Egal, was morgen auf uns zukommt, ob es nass ist oder trocken, wir haben einen guten Speed. Wir sind konkurrenzfähig.»
Ist Jonas nervös vor seinem ersten MotoGP-Rennen vor heimischer Kulisse?
«Ich habe erwartet, dass ich hier mehr Druck spüre. Aber ich fühle mich bequemer als im letzten Jahr, denn wir halten gut mit, ich habe Vertrauen zum ihm, ich habe Vertrauen in unsere Arbeit. Und viele Leute haben damit gerechnet, dass ich unter dem Druck des Heim-GP zusammenbreche oder einknicke. Aber in Wirklichkeit freue ich mich über die Aufmerksamkeit, die ich hier genieße. Die Fans sind unglaublich. Ich nehme alle schönen Gefühle auf, ich habe Spaß beim Fahren. Ich spüre eigentlich nicht mehr Druck als im Vorjahr in der Moto2. Eher weniger.»
Übrigens: 2016 wurde Jonas hier von Zarco in der Moto2 nur um 0,057 sec besiegt. Der Franzose fährt am Sonntag hier vom 19. Startplatz weg.
Folger spulte die letzten Quali-Runden hinter Márquez ab. «Die letzten Runden waren schwierig. Ich habe das Gefühl, dass ich in meiner schnellsten Runde den Reifen ziemlich beansprucht und überhitze habe. Danach war irgendwie die Luft raus, der Reifen war am Ende. Ich ging ans Limit und konnte in den Rechtskurven noch recht gut mit Marc mitfahren. Aber in den Linkskurven waren die Reifen schon ziemlich kaputt. Dann habe ich einfach keine Chance gehabt. Ich habe mal kurz drüber nachgedacht, ob ich in den 15 Minuten im Regen die Reifen wechseln soll. Aber das Qualifying ist zu kurz, ich glaube, wir hätten zu viel Zeit verloren.»
Ist der fünfte Startplatz die optimale Ausgangsposition? «Ideal wäre die Pole-Position. Aber wir haben aus der zweiten Rehe eine gute Ausgangsposition. ich denke, wir haben die Aufgabe heute super gelöst. Diese Chance muss ich jetzt nutzen und genau wie in Barcelona einfach angreifen. Aber keinen Fehler machen, das ist wichtig, einfach ruhig bleiben. Und Spaß haben.»