Scott Redding: Von Pramac-Ducati zu Aprilia?
Scott Redding
Bei Honda wird zwar noch gehofft, dass Jack Miller mit «50-prozentiger Wahrscheinlichkeit» bei Marc VDS Honda bleiben wird.
Aber der 22-jährige Australier ist – wie berichtet – sauer auf die Japaner. Denn die Honda Racing Corporation (HRC) hat nach drei Jahren die fnanzielle Unterstützung eingestellt, da geht es um rund 1,5 Millionen Euro, die Marc VDS-Teamprinzipal Michael Bartholemy jetzt zusätzlich auftreiben muss.
Dieser Betrag setzt sich zusammen aus der Fahrergage für Miller, der 2016 den Assen-GP im Regen gewann, und den ermäßigten Leasingraten für die Miller-Motorräder.
Miller war auch verärgert, weil HRC seinen Wunsch nach 2018-Maschinen abgelehnt hat. Marc VDS wird für 2018 die Repsol-Honda-Werksmaschinen mit dem technischen Stand vom Valencia-GP 2017 erhalten. Nur das Repsol-Duo Marc Márquez und Dani Pedrosa sowie Cal Crutchlow (er hat für zwei Jahre bei HRC unterschrieben) werden 2018-Honda-Bikes einsetzen.
Deshalb verstärkte sich bei «JackAss» die Tendenz für einen Wechsel zu Pramac-Ducati.
Aus Italien wird berichtet, Pramac möchte diesen Deal nach dem 8h-Rennen von Suzuka (30. Juli) bekannt geben, wo Miller erstmals eine werksunterstützte Honda für das MuSASHI RT HARC-PRO-Team fährt, als Teamkollege von Takumi Takahashi und Takaaki Nakagami.
Falls Miller tatsächlich zu Pramac wechselt, wird dort Scott Redding Platz machen müssen, der zuletzt beim deutschen WM-Lauf über Platz 17 nicht hinauskam.
Der 24-jährige Redding, 2013 Moto2-Vizeweltmeister hinter Pol Espargaró, darf sich aber Hoffnungen auf einen Platz im Aprilia Racing Team Gresini machen, wo Sam Lowes als extremer Wackelkandidat gilt.
Redding könnte bei Aprilia als Teamkollege von Aleix Espargaró noch einen MotoGP-Rettungsanker finden, nachdem er sich schon über die Superbike-WM den Kopf zerbrochen hatte, weil die meisten anderen MotoGP-Teams für 2018 besetzt sind, auch bei Avintia-Ducati und Pull & Bear Ducati war er nicht willkommen, bei Marc VDS reichten seine Ergebnisse schon 2015 nicht für eine weitere Saison.
«Wir haben in dieser Saison unermüdlich geschuftet, aber bei Pramac mit der 2016-Maschine nie den Durchbruch geschafft», seufzte Redding nach dem Sachsenring-GP. Der Brite hat drei Moto2-WM-Rennen gewonnen und einen 125-ccm-GP, dazu hat er in der MotoGP-Klasse bisher zwei Podestplätze (beide im Regen) erzielt: 2015 in Misano und 2016 in Assen.
Wer 2018 bei Marc VDS neben Rookie Franco Morbidelli fahren könnte, ist noch offen. Bartholemy könnte Alex Márquez in die Königsklasse holen – oder sich nach einem Piloten mit MotoGP-Erfahrung umsehen.