Livio Suppo über Crutchlow, Schwächen und Spannung
Cal Crutchlow auf der LCR-Honda
Neun von 18 Saisonrennen sind in der MotoGP-WM 2017 bereits Geschichte. Auf dem Sachsenring gelang es dem Repsol-Honda-Team durch den Sieg von Marc Márquez, die WM-Führung an sich zu reißen. Der Weltmeister liegt nun fünf Punkte vor Yamaha-Pilot Maverick Viñales. Márquez’ Teamkollege Dani Pedrosa liegt als WM-Fünfter 26 Punkte zurück. Cal Crutchlow aus dem LCR-Honda-Team hat mit 64 Zählern den zehnten WM-Rang inne und stand 2017 bisher einmal auf dem Podest.
Teamprinzipal Livio Suppo zieht gegenüber «motogp.com» eine positive Zwischenbilanz: «Wir können ziemlich zufrieden damit sein, wie die Saison bisher verlief. Aber es gab schon einige Höhen und Tiefen. Das gilt aber mehr oder weniger für alle. Das ist ein bisschen seltsam, aber einerseits auch gut für die Show. Es sind wieder viele Fahrer in der Lage, Rennen zu gewinnen. In der Gesamtwertung liegen zudem vier Piloten sehr eng beisammen. Auch Dani darf man nicht vergessen. Für die Fans ist es also eine sehr interessante Saison. Gleichzeitig macht es das für die Fahrer und die Techniker viel schwieriger, denn alles kann sich sehr schnell ändern. Daher ist sicher, dass die zweite Saisonhälfte sehr spannend wird.»
In der zweiten Saisonhälfte steigen auch die Erwartungen an LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow, der für 2018 und 2019 einen direkten Vertrag mit HRC erhielt und im vergangenen Jahr in Brünn und auf Phillip Island siegreich war. «Mit Cal haben wir einen weiteren Top-Fahrer unter Vertrag. Er macht mit Lucios Team einen sehr guten Job. Durch den neuen Vertrag wird sich unsere Zusammenarbeit aber im Grunde nicht verändern, denn wir arbeiten schon jetzt so mit ihm zusammen, als sei er ein Werksfahrer. So wird es auch weitergehen.»
Suppo ist auch bewusst, dass Honda einige Schwächen ausmerzen muss, um mit Márquez den Titel erfolgreich zu verteidigen. «Die Fahrer sind oft nicht zufrieden mit der Beschleunigung unserer Maschine. Aufgrund der Regeln können wir jetzt nicht direkt am Motor arbeiten, aber wir können versuchen, das durch Arbeit an der Elektronik und am Chassis zu verbessern. Unsere Techniker arbeiten intensiv, in der Sommerpause wird auch noch ein Test stattfinden. Wir tun unser Bestes und hoffen, dass das ausreicht. Ziele sind schwer zu formulieren, da Honda immer nur mit dem Titel zufrieden ist. Das Beste wären natürlich die Plätze 1 und 2 für unsere Fahrer. Das ist ein sehr schwieriges Ziel, aber wir tun alles dafür», lachte Suppo.