Jonas Folger (Yamaha): «Bin überrascht & erleichtert»
Unvergesslicher Sachsenring-GP: Jonas Folger führt vor Márquez und Pedrosa
Jonas Folger aus dem französischen Tech3-Yamaha-Team mischt nach dem famosen zweiten Platz beim Heimrennen auf dem Sachsenring in der WM-Tabelle mitten in der Weltklasse mit – an siebter Position. Vor Assen und und teilweise stärker eingeschätzten Routiniers wie Petrucci, Lorenzo, Crutchlow, Bautista, Miller, Redding, Aleix Espargaró, Baz und Iannone.
So eine Performance hätte die Fans von Jonas «Folgas» in ihren kühnsten Träumen nicht erwartet.
Jonas Folger wollte vor der Saison keine Prognosen abgeben. Er hielt sich mit Voraussagen zurück, auch nach den erfolgreichen Wintertests. Inzwischen hat sich der 23-jährige Bayer (er wird am 13. August 24 Jahre alt, das ist der Sonntag beim Spielberg-GP) in der Königsklasse als würdiger Nach-Folger von Stefan Bradl etabliert und die Fans auch von mit zwei sechsten Plätzen (Las Termas und Barcelona) begeistert.
Grandios: Folger fuhr in Sachsen im Quali und im Rennen schneller als das Movistar-Yamaha-Werksteam mit Valentino Rossi und Maverick Viñales.
Jonas, du hast im Winter nur immer betont, du möchtest um die Ehre des besten MotoGP-Rookies kämpfen. Hast du mit so eine starke Leistung gerechnet? Du hast bei neun Rennen achtmal gepunktet und sogar das Yamaha-Werksteam mehrmals in Verlegenheit gebracht. Hast du das in deinen kühnsten Träumen erwartet? Was war dein heimliches Ziel für 2017?
Wenn ich an den Winter zurückdenke, da habe ich mir in erster Linie Gedanken gemacht: «Schaffe ich es überhaupt in die Top-12?»
Man hat im Winter einfach viel zu viel Zeit zum Nachdenken. Da habe ich mir oft Gedanken gemacht und mir die Frage gestellt, ob der Schritt in die MotoGP das Richtige ist. Ich dachte: «Hoffentlich geht es gut.»
Im Endeffekt war ich dann auch so positiv überrascht und erleichtert, dass es dann doch so gut gepasst hat.
Tech3-Teambesitzer Hervé Poncharal ist jetzt extrem begeistert. Denn erstens war er etwas verzagt, als er Smith und Pol Espargaró für 2017 ersetzten musste, er wollte nicht zwei Rookies. Und zweitens dachte er, sein Team werde angesichts von sechs Werksteam bestenfalls um Platz 15 fighten. Er hat mit diesen Ergebnisse vor einem Jahr um diese Zeit überhaupt nicht gerechnet.
(Er lacht). Ja, der Hervé ist auch sehr überrascht... Immer wieder. Aber mittlerweile sind die Erwartungen auch schon gestiegen. Man weiß einfach, man hat den Speed, und dann steigen die Erwartungen.
Trotzdem ist der Hervé immer wieder aufs Neue überrascht. Er muss ziemlich viel Nerven haben. Und so ein Renntag kostet ihn auch viele Nerven. Mit dem Johann auch oft, weil der halt wirklich aggressiv fährt und einen wahnsinnig guten Job macht.
Ich denke, dass Hervé mit uns mehr als zufrieden und dass er erleichtert ist – genau so wie ich.