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Bradley Smith (KTM): «Nie Sorgen wegen 2018 gemacht»

Von Günther Wiesinger
Bradley Smith versichert, er habe sich nie den Kopf darüber zerbrochen, ob ihn KTM auch 2018 beschäftigen werde. «Aber ich war nach der Verletzung von 2016 im Winter etwas eingerostet», sagt er.

Der in Andorra lebende britische Red Bull-KTM-Werkspilot Bradley Smith (26) unterbrach die Sommerpause in dieser Woche für einen Boxenstopp auf dem Red Bull Ring in Spielberg, wo er in dieser Woche ein paar Hobby-Motorradfahrer beim «Go with your Pro»-Event in die Geheimnisse des zügigen Zweiradfahrens einweihte. Und er nahm sich Zeit für ein Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com.

Bradley, das KTM-Werksteam hat in der Woche nach dem deutschen WM-Lauf in Aragón getestet. Wird KTM also neues Material nach Brünn und Spielberg bringen?

Wir haben in Aragón viel Material getestet, viele unterschiedliche Dinge. Aber ein Zeitraum von zweieinhalb Wochen wird voraussichtlich nicht ausreichen, um alle Teile nach Brünn zu bringen.

Aber wir haben in Aragón positive Schritte gemacht; wir haben dort viel gelernt, darüber habe ich mich gefreut. Wir haben einiges darüber gelernt, welche Punkte unsere Schwachstellen berühren.

Und natürlich wollen KTM und alle Beteiligten am 13. August in beim Österreich-GP Spielberg eine gute Show bieten. Deshalb bemühen wir uns alle, das Paket bis dahin weiter zu verbessern und das bestmögliche Package für Österreich zu haben.

Die Frage ist: Können wir alle Komponenten bis dahin in ausreichender Stückzahl produzieren?

In welchen Bereichen muss die KTM RC16 am dringendsten verbessert werden? Geht es da um die Elektronik, die Traktion, um das Turning?

Wir beschäftigen uns sehr stark mit dem Turning, also mit dem Einlenkverhalten, ja. Darüber sind sich alle Fahrer einige – Mika, Pol und ich.

Ja, das bleibt unser Hauptaugenmerk im Moment.

Wir haben bei KTM ein Motorrad mit einem ausgezeichneten Bremsvermögen, dazu ist die KTM beim Beschleunigen ziemlich stark. Aber das Turning scheint unsere Schwachstelle zu sein.

Du bist in der ersten Saisonhälfte meist im Schatten von Pol Espargaró gestanden, der an den zwei Trainingstagen immer schneller in Fahrt kam. Du brauchst länger, bist aber dann am Sonntag oft dicht an ihm dran. Hast du dir irgendwann Sorgen gemacht, ob sich KTM für 2018 nach einem anderen Fahrer umsehen könnte?

Nein. (Er lacht). Ich persönlich hatte null Zweifel.

Ja, am Ende des Tages habe ich immer ein bisschen länger gebraucht. Aber ich würde sagen, das ist in erster Linie bei den Wintertests zum Vorschein gekommen, ab dem Saisonbeginn wenger.

Ehrlich gesagt: Ich durfte wegen meiner letztjährigen Knieverletzung von November bis zum Sepang-Test im Februar kein Motorrad fahren. Ich habe im Red Bull-Trainingszentrum in Thalgau meine ganzen Therapien am kaputten Knie gemacht.

Ich war deshalb eingerostet, als die Saison begann. Trotzdem hat meine Rundenzeit am Ende jedes Tests gestimmt, ich war am Schluss immer gut dabei.

In der Rennsaison bin ich schneller in Schwung gekommen, da habe ich meinen Speed schneller gefunden. Je mehr ich fahre, desto besser werde ich.

Beim unserem privaten Aragón-Test anfangs Juli war ich am ersten Tag bis Mittag der schnellste von uns drei KTM-Piloten.

Deshalb denke ich, dieses Problem haben wir jetzt hinter uns gelassen.

Warum ist Pol Espargaró trotzdem meistens eine Spur schneller? Geht er aggressiver ans Werk? Oder passt die KTM besser zu seinem Fahrstil?

Ich glaube, Pol hat ein Setting gefunden, das wirklich gut zu ihm passt. Und er war immer ein Fahrer, dem es nicht schwer gefallen ist, eine schnelle Runde hinzuknallen. Ich erinnere mich, dass er in seiner ganzen Karriere oft auf der Pole-Position stand, auch in der 125er- und Moto2-Klasse.

Es sah schon immer so aus, als falle ihm das Qualifying ein bisschen leichter als das Rennfahren. Das ist seine Stärke.

Bei mir scheint ein bisschen das Gegenteil der Fall zu sein. Meine Positionen im Rennen sind fast immer besser als meine Startposition. Das ist eine Frage des Fahrstils.

Wenn du dir den Sachsenring-GP anschaust: Dort sind Pol, ich und Mika Kallio alle innerhalb von ungefähr fünf Sekunden ins Ziel gekommen – am Ende von 30 Runden!

Drei unterschiedliche Fahrer, drei unterschiedliche Fahrstile – aber im Rennen alle mit einem ähnlichen Ergebnis.

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