Red Bull Ring: Motorrad-GP 2018 am 12. August
Der zweite Motorrad-GP von Österreich auf dem Red Bull Ring brachte zwar über drei Tage 14.261 Zuschauer weniger als im Vorjahr an die Strecke, als nach 19 Jahren Pause der Neuigkeitswert größer war; außerdem fand der Spielberg-GP damals als erstes Rennen nach der Sommerpause statt, diesmal als zweites.
Aus Brünn wurde innerhalb von den Teams und der Dorna innerhalb von zwei Tagen rund 370 Tonnen Material nach Spielberg transportiert.
Der Event, schon 2016 von den Teams als «Best Grand Prix of the Year» ausgezeichnet, hat sich beim Publikum, bei den Teams, Piloten und Werken etabliert, auch wenn die Strecke noch weiter entschärft werden und der Grip besonders bei Regen verbessert werden muss.
Das Verkehrskonzept hat sich bewährt; trotz mehr als 90.000 Besuchern am Renntag kam es zu keinen nennenswerten Staus. Das letztes Jahr wegen eines Unfalls tagelang gesperrte Gleinalm-Tunnel Richtung Graz ist seit einigen Wochen vierspurig befahrbar, was für die aus Graz anreisenden Gäste als spürbare Erleichterung empfunden wurde.
Die Ducati-Fans kamen wie 2016 auf ihre Kosten, damals siegte Andrea Iannone, diesmal Andrea Dovizioso.
Der Red Bull Ring bleibt auch in diesem Jahr die schnellste Rennstrecke im GP-Kalender: Die Pole-Zeit von Marc Márquez (1:23,235 min) ergab einen Schnitt von 186,7 km/h. Im Rennen kam «Dovi» immer noch auf einen Schnitt von 182,6 km/h.
Aber: Beim Spa-Francorchamps-GP 1978 auf der 14,1 km langen Strecke in Belgien schaffte Johnny Cecotto (Yamaha) mit 3:01,90 min einen Schnitt von 222,362 km/h. Barry Sheene sorgte dort 1977 auf der 500-ccm-Suzuki im Rennen für einen Rennschnitt von 217,370 km/h.
Nach dem ersten Grand Prix von 2016 haben die Projekt-Spielberg-Verantwortlichen in vielen Bereichen kleine Verbesserungen gemacht, um für die Fans ein noch nachhaltigeres Erlebnis zu schaffen. So waren in diesem Jahr viel mehr Teams und Fahrer bei den «Signing Sessions», also bei den Autogrammstunden aktiv dabei. Auch die VR46-Valentino-Rossi Tribüne ist im Vergleich zum ersten Jahr ordentlich «gewachsen». Für 2018 wird auch die KTM-Tribüne erweitert – von ca. 8000 auf 10.000.
Der Veranstalter auf dem Red Bull Ring blickt mit Erleichterung auf die Bilanz, denn im extrem schwierigen zweiten Jahr blieb der Fanansturm de facto ungebrochen. «Mehr als 200.000 Besucher ist für einen Event in Österreich ein wirklich hervorragender Wert», sagt ein Experte. Zumal ja die Obersteiermark verkehrsmäßig nicht gerade der Nabel der Welt ist.
Im Vorjahr war der Zuspruch der Besucher nach 19-jähriger Abwesenheit eines Österreich-GP enorm. Ein kleiner Rückgang für 2017 musste erwartet werden.
Einige Kurzentschlossene haben sich vielleicht auch durch die Unwetter in der Woche zuvor und die Berichte über Hochwasser in der Steiermark abhalten lassen.
2018 wird der Motorrad-GP in Spielberg am 12. August stattfinden.
Die Preise für 2018 wurden auf den Tribünen leicht angepasst, sie werden um 10 Euro pro Wochenend-Ticket erhöht. Damit liegen die Preise für die Wochenende-Tickets künftig zwischen 135 und 175 Euro – im internationalen Vergleich immer noch am unteren Ende. Das günstigste Ticket ist ein Sonntag-Stehplatz um 85 Euro (Wochenende um 95 Euro).
Das teuerste NICHT-VIP Ticket auf der Steiermark-Tribüne in T1 kostet für das Wochenende nächstes Jahr 175 Euro.
Der Vorverkauf für den Spielberg-GP 2018 hat bereits begonnen. Ihre Tickets für das MotoGP-Spektakel können Sie sich unter www.projekt-spielberg.com sichern.
Das Konzept «Nimm’s Radl – Park & Bike» hat sich abermals bewährt. Tausende Fans legten die letzten Kilometer vom Quartier oder entfernt geparkten Auto mit dem Fahrrad zurück, für die Drahtesel existieren bequeme Parkplätze (rund 200 Meter vom Eingang). Die Park & Bike Parkplätze gibt es in Großlobming (7,3 km entfernt) und Weißkirchen (9,7 km entfernt); für die Anfahrt per Rad existieren Radwege. Die meisten Hotels und Pensionen bieten Räder an.
Die Besucherzahlen 2017:
Freitag: 39.975
Samstag: 71.203
Sonntag: 90.411
Total Freitag bis Sonntag: 201.589
Zum Vergleich die Formel-1-GP-Entwicklung (3 Tage):
2014: 205.000
2015: 120.000
2016: 85.000
2017: 145.000
Nach der erfolgreichen Rückkehr vom Vorjahr wird der Motorrad-GP in Österreich auch von den Medien verstärkt wahrgenommen. Mit Moto3-Wildcard-Pilot Maximilian Kofler fuhr erstmals seit 1997 beim Heim-GP wieder ein Lokalmatador mit.
Und das mit 30 Millionen Aufwand betriebene MotoGP-Werksteam von Red Bull KTM genießt in Österreich inzwischen viel Aufmerksamkeit – im Vergleich zu den Moto3-Erfolgen.
Für die Rennbesucher wird im «Spielberg MotoGP Fan Village» (Freitag und Samstag von 7 bis 2 Uhr geöffnet, am Sonntag von 8 bis 20 Uhr) ein umfangreiches Rahmenprogram geboten. Für die Campingfreunde wurde erstmals sogar ein mobiler Supermarkt von Discounter Hofer (in Deutschland: Aldi) installiert, der viel Zustrom fand.
Auch der Promi-Aufmarsch hat zugenommen. Die Schauspieler Tobias Moretti, Gregor Bloeb und Richy Müller, Mick Doohan, KTM-Firmenchef Stefan Pierer, Red Bull-Erfinder Dietrich Mateschitz, Sänger Xavier Naidoo, Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger, Red Bull Racing Formel-1-Berater Dr. Helmut Marko, die halbe österreichische Fußball-Damen-Nationalmannschaft, die Skispringer Gregor Schlierenzauer, Andi Goldberger, Snowboarder Benjamin Karl (ihm fehlt nach Silber und Bronze bei Olympia nur noch Gold), Sänger DJ Ötzi, die Skirennfahrer Christof Innerhofer (er wohnte am Campingplatz im Motorhome), Dominik Paris und Hans Knauß (jetzt ORF-Experte) und viele andere mehr.