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Pol Espargaró (KTM/7.): «Fahrer wichtiger als Bike»

Von Günther Wiesinger
Pol Espargaró: Platz 7 beim Silverstone-GP am Freitag

Pol Espargaró: Platz 7 beim Silverstone-GP am Freitag

Red Bull-KTM-Werksfahrer Pol Espargaró war nach Platz 7 am Freitag in Silverstone begeistert. «Wir haben hier am ersten Tag schon viele Probleme gelöst», freute er sich.

Das Red Bull KTM-Team war mit gemischten Gefühlen nach England gereist, denn die britische Strecke gehört zu jenen Pisten, auf denen die RC16 nie getestet wurde; das wird in diesem Jahr nur noch in Motegi und Phillip Island der Fall sein.

Aber die Basis der Maschine aus der rot-weiß-roten Mannschaft hat sich deutlich verbessert seit dem Aragón-Test nach dem deutschen WM-Lauf. Es liegt der dritte Top-Ten-Platz in Serie ein Reichweite. Und davor in Assen war Pol Espargaró immerhin auf Rang 11 gelandet.

Der spanische KTM-Held sorgte mit Platz 7 in der Zusammenfassung von FP1 und FP2 für eine gehörige Überraschung, schon im FP1 hatte er aufhorchen lassen, als er zwischendurch an siebter Stelle lag – und dann 13. wurde.

Pol wächst seit Wochen über sich hinaus, er schwebt auf Wolke 7, er presst das Maximum auf der 1000-ccm-V4-Maschine aus dem Innviertel heraus. Er verdient sich viel Respekt bei den Gegnern, bei KTM wächst die Begeisterung für seine stabile und erstaunliche Performance – er war für dieses Projekt die perfekte Wahl, während Bradley Smith immer noch strauchelt.

Vom Gitterrohrstahlrahmen und der WP Suspension redet keiner mehr.

«Wir haben heute gute Arbeit geleistet. Aber wir haben erst einen Tag hinter uns. Diese Piste ist sehr trickreich», stellte Pol Espargaró fest. «Es gibt viele Bodenwellen, wir haben hier viele Richtungswechsel. Es wird viel vom Fahrer verlangt, aber auch vom Setting der Maschine. Wir haben hier schnelle Kurven, langsame Kurven, heftige Bremszonen, dann wieder Stellen, an denen man sanft bremsen muss. Mit einem Wort: Du musst hier ein sehr gutes Bike-Set-up haben. Wenn das Set-up nicht passt, muss der Fahrer Extraarbeit leisten.»

«Wir befinden uns hier in einer guten Situation», meinte Pol. «Das Motorrad wird besser. Wir entdecken, dass wir immer mehr Pisten erleben, die gut für uns sind. Wir tauchen auf unterschiedlichen Strecken auf, doch das Bike ist überall konkurrenzfähig, unsere Pace ist beachtlich», freute sich Pol. «Das ist sehr wichtig. Ich war überrascht, dass ich meine Zeit mit dem harten Compound so deutlich verbessern konnte. Ich war plötzlich ganz vorne auf Platz 1! Ich wusste, ich kann diese Zeit fahren, aber ich dachte, dazu brauche ich den weichen Hinterreifen. Das ist schön und interessant. Denn wir müssen immer ans Rennen denken, und da wird der harte Hinterreifen sehr ausdauernd sein. Schon in Österreich war es so, dass der harte Reifen nicht so hart war, wie er der Papierform nach aussah. Und der weiche Reifen funktioniert oft nicht so, wie er sollte. Wir haben entdeckt, dass wir immer alle Reifen testen müssen. Du musst immer versuchen, fürs Rennen die beste Option zu finden. Wenn du Probleme mit einer Mischung hast, musst du eine andere Lösung suchen. Der Gummi ist der einzige Bestandteil des Motorrads, der mit dem Asphalt in Berührung kommt. Und wir haben in diesem Jahr manchmal seltsame Gefühle mit dem Hinterreifen. Das führt zu deutlichen Veränderungen zwischen der Schlagkraft der Werksteams und den Sattelitenteams. Irgendetwas verändert sich, das ist gut für uns. Es führt zu einem Durcheinander... Manche Werksteams tun sich schwerer als erwartet. Und manche Kundenteams sind besser als erwartet... »

«Der heutige Freitag war einer der besten Tage, die wir in dieser Saison mit der KTM erlebt haben. Ich bin super happy, denn es ist uns im FP1 gleich gelungen, alle Elektroniksysteme sehr genau an die Piste anzupassen, obwohl wir noch nie hier waren. Das hat uns am Nachmittag geholfen. Wir haben bei den zwei Márquez-Stürzen gesehen, wie gefährlich hier die Bodenwellen sind. Es ist kein Kinderspiel, hier eine MotoGP-Maschine zu steuern. Du musst deine Linie und deinen Fahrstil perfekt an die Gegebenheiten anpassen. Am ersten Tag ist der Fahrer hier von größerer Bedeutung als das Motorrad. Der Fahrer muss am Freitag hier ein bisschen mehr leisten als das Bike. Aber nach dem FP4 werden alle Fahrer ein Set-up haben. Dann wird sich vieles ändern. Oder alles.»

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