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Pol Espargaró (KTM/11.): Sturz nach der Zielflagge

Von Günther Wiesinger
In der ersten Kurve nach der karierten Flagge blockierte an der KTM von Pol Espargaró das Hinterrad. «Wir sind von den letzten Plätzen weg, das ist angenehm», seufzte Pol.

Das Red Bull KTM Factory Team hat jetzt in der Debütsaison als MotoGP-Neuling in Assen (Platz 9), in Brünn (Platz 11) und Silverstone durch Pol Espargaró drei respektable Ergebnisse eingefahren, dazu kommt Platz 10 durch Testfahrer Mika Kallio in Spielberg.

Da könnten sich die Teams von Suzuki und Aprilia eine Scheibe abschneiden.

Aber Pol ESpargaró erlebte nach dem Abwinken noch einen Zwischenfall. Sturz in Turn 1 in der Auslaufrunde, sein Leder war auf der linken Seite arg zerschlissen.

Pol, was ist nach der Zielflagge passiert? Alle waren überrascht, als du in der ersten Kurve nach der karierten Flagge plötzlich auf dem Boden gelegen bist.

Ja, ja, ich bin okay, ich bin unverletzt. Ich war selber überrascht. So etwas kann passieren. Wir entdecken neue Dinge mit dem Motorrad. Es gab Probleme. Das Hinterrad hat plötzlich blockiert.

Es ist immerhin zum richtigen Zeitpunkt passiert?

(Er lacht). Naja, am besten wäre gewesen, wenn es auf der Geraden passiert wäre statt in Schräglage. Dann wäre ich sturzfrei davon gekommen. Aber ich beklage mich nicht. Ich bin ins Ziel gekommen, ich bin unverletzt. Mir ist nichts passiert. Und wir haben fast den Sprung in die Top-Ten geschafft. Es haben nur fünf Sekunden gefehlt... Ich bin happy.

Du hast gestern gesagt, du wirst in den ersten fünf, sechs Runen sehr aggressiv fahren. Das ist dir gelungen.

Ja, das habe ich getan. Aber als der Hinterreifen nachliess, konnte ich den Vorderleuten nicht mehr folgen. In den ersten Runden war ich hinter Dani Pedrosa komfortabel. ich konnte nicht an ihm dranbleiben, aber er konnte mich ne entscheidend abschütteln. Aber nach ca. zehn Runden konnte ich in voller Schräglage das Gas nicht mehr voll aufdrehen.

Als ein paar Fahrer begonnen haben, mich zu überholen, ach, da ist es mühsam geworden. Mein Rhythmus ist dann viel stärker gesunken als ihrer. Die Hitze ha sicher dazu beigetragen. Ich hatte Mühe, nachher die normalen Rundenzeiten zu fahren.

Aber wir sollten happy sein. Wir hatten eine ähnliche Grip-Situation wie in Barcelona, wir sind aber gut mitgehalten, wir haben nur 30,3 sec auf den Sieger verloren. Wir haben mit etlichen Topfahrern mitgehalten, so lange wir vollen Grip hatten.

Du hast in den Runden 5 und 6 vier Plätze verloren. Von P9 auf P13. Was ist da passiert?

Ja, weißt du, wenn dich jemand überholt, verlierst du etwas den Fokus. Ich habe bereits etwas gelitten. Die Gegner wie Rins, Redding und Bautista waren eine Spur schneller als ich.

Scott hat mich aggressiv überholt, es ist halt ein Rennen gewesen, ich musste dadurch weit rausfahren. Dadurch hat auch Petrucci seine Chance gesehen... Mit etwas Abstand konnte ich den Jungs dann wieder folgen. Durch den Motorschaden von Marc hatte ich etwas Glück, dann mit den Stürzen von Iannone und Petrucci.
So sind wir auf Platz 11 gelandet.

Nach acht Runden war dein Bruder Aleix hinter dir, es ging um Platz 14. Er hat dich dann geschnappt. Auch so aggressiv wie Scott Redding?

Nein, mein Bruder war höflich. Er hatte die ganze Woche Rippenschmerzen. Am Schluss habe ich ihn eingeholt. Er hat dann einen Motorschaden erlebt. Es gibt also nichts dazu zu sagen.

Die KTM sind standfester. Viermal hintereinander in den Top-11. Du wirkst aufgekratzt und begeistert.

Ja, ich bin froh. Eigentlich haben wir hier nicht mit den Top-10 spekuliert, er mit den Top-15. Wir hätten auch ohne Ausfälle vorne gute Punkte gesammelt.

Wir steigern uns. Obwohl wir Reifenprobleme hatten, haben wir um Punkte gefightet.

Von den letzten Plätzen sind wir weg. Das ist angenehm.

Hat sich im Rennen abgezeichnet, dass eventuell das Hinterrad blockieren könnte?

Nein, nein, keine Ausreden. Das Motorrad war fantastisch. Der Motor hat immer einwandfrei funktioniert.

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