Jonas Folger (Yamaha/9.): «Set-up-Fehler gemacht»
Jonas Folger im Regen von Misano
Jonas Folger erbte in der letzten Runde des verregneten Misano-GP noch einen Platz durch den Spritprobleme von Johann Zarco, der neunten Platz mit 54 Sekunden Rückstand auf den Sieger stellte den Regenspezialisten aber keineswegs zufrieden.
Der Tech3-Yamaha-Pilot machte sich auch nicht die Mühe, seine Enttäuschung zu verbergen.
«Im Warm-up hatten wir Probleme mit dem ‚edge grip’, deshalb wollten wir das Problem lösen, indem wir ein weicher abgestimmtes Federbein nahmen und mehr Gewicht nach hinten transferierten», schilderte Jonas. «Am Ende war das ein Schritt in die falsche Richtung, weil dadurch das Turning gelitten hat. Und außerdem hatten wir beim Rausfahren aus den Kurven mehr Wheelspin. Positiv ist, dass wir das Rennen beendet und ein paar Punkte eingesammelt haben. Aber ich bin enttäuscht, weil ich viel mehr erwartet habe. Wir waren im Warm-up schneller als Zarco, aber ihm ist es gelungen, bis zum Rennen eine klare Steigerung zu schaffen, wir haben einen Schritt nach hinten gemacht. Das sollte nicht passieren. Jetzt müssen wir nach vorne schauen und dafür sorgen, dass wir in Aragón eine bessere Arbeit abliefern, besonders ich. Ich muss am Beginn des Wochenendes schneller sein. Ich muss zur alten Performance zurückfinden, mein Vertrauen wieder aufbauen und das Bike fürs Rennen besser abstimmen.»
«Zu Beginn des Rennens stand viel Wasser auf der Strecke. Als dann die Pfützen etwas weniger wurden, haben wir die Reifen stärker beansprucht, es half uns also nichts, dass der Regen aufhörte. Für mich hat sich in den 28 Runden nicht viel geändert. Ich hatte Probleme am Anfang und Probleme am Ende. Weil wir beim Set-up einen Fehler gemacht haben», schilderte Jonas.
Folger (24) dominierte in den Klassen 125 ccm, Moto3 und Moto2 sehr oft auf nasser Fahrbahn. Diese Überlegenheit spielt er in der MotoGP-Klasse nicht mehr aus. Woran liegt das?
«In der MotoGP passieren im Regen leichter Fehler. Und im Moment fühle ich mich noch nicht so komfortabel im Nassen. Wir müssen noch ein Basis-Set-up für nasse Verhältnisse austüfteln. Denn im Nassen verlieren wir immer zu viel. Heute waren wir im Warm-up auf dem richtigen Weg, dann haben wir den Fehler gemacht, das Set-up zu ändern.»
Wie schwierig war es, im nur 20 Minuten langen und nassen Warm-up die richtigen Rennreifen auszuwählen – nach zwei trockenen Trainingstagen?
«Die Griplevel war im Rennen wirklich schlecht. Wir haben gewusst, dass wir den weichsten verfügbaren Regenreifen nehmen müssen, weil der Grip so gering schlecht war. Mit härteren Reifen wäre der Grip noch schlechter gewesen. Und der weiche Reifen hat sich nicht aufgelöst. Also war diese Reifenwahl die beste Wahl – für alle Teilnehmer.»