Jonas Folger: «Rossi überrascht mich sehr»
Jonas Folger vor seinem Idol Valentino Rossi
Nach zwei Nullern durch Bremsprobleme und Stürze meldete sich Jonas Folger in Misano mit Platz 9 zurück. Im MotorLand Aragón will Folger nun höher hinaus. Sein Ziel: Tech3-Teamkollege Johann Zarco schlagen.
Hast du nach den Bremsproblemen wieder volles Vertrauen zu dir und deiner Maschine gefasst? «Ja. In Misano waren die ersten beiden Tage schwierig. Ich dachte, dass es schneller geht, mich mental zu erholen. Nun sollte aber alles wieder in Ordnung sein. Ich mag diese Strecke und habe gute Erinnerungen an sie. Hier stand ich in der Moto3-Klasse zum ersten Mal auf der Pole. Zudem ist es eine gute Strecke für Yamaha. Misano war nicht einfach, aber ich hoffe, dass ich hier wieder auf meinen Speed vom Sachsenring und Brünn komme.» Beim Deutschland-GP auf dem Sachsenring durften die Fans das erste MotoGP-Podest von Folger bejubeln. An diesen Erfolg will er nun anknüpfen.
Stattliche 26 Punkte trennen Folger im Kampf um den Titel «Rookie of the Year» fünf Rennen vor dem Saisonende bereits von seinem Tech3-Yamaha-Teamkollegen Johann Zarco. Nach den zwei Nullern von Spielberg und Silverstone liegt der 24-jährige Folger nur noch auf dem zehnten WM-Rang. «Risiko ist nicht perfekt. Ich muss konstant Punkte sammeln, vielleicht macht Johann noch den einen oder anderen Fehler», meint Folger. «Ich muss schauen, viele Punkte zu holen. So weit bin ich nicht weg. Die Übersee-Rennen sind normalerweise ein gutes Pflaster für mich – vor allem Japan. Ich hoffe, dass ich ihm wieder näher komme. Ein Fehler von Johann und ein gutes Rennen von mir, dann sind wir wieder dran. Misano war schlecht für ihn, aber ich hatte auch schon Pech. Natürlich ist er konstanter und zeigt sich öfter an der Spitze, aber wenn ich wieder zu meiner Form finde, ist es noch möglich, ihn zu besiegen. Vielleicht habe ich ja im nächsten Jahr weniger Pech.»
Helfen dir Johanns Daten? «Zu Beginn des Wochenendes nutzen wir erst immer die Daten von Vale oder Jorge. Im Verlauf des Wochenendes sehen wir uns Johanns Daten an, wenn er in einer gewissen Kurve besser ist. Die Atmosphäre ist sehr entspannt. Ich fühle mich in diesem sehr jungen Team wirklich wohl. Der Druck ist nicht so groß, wie in anderen Teams.»
An diesem Rennwochenende sorgt Altmeister Valentino Rossi für Gesprächsstoff. Folgers Kindheitsidol beeindruckt den Deutschen durch sein Comeback nur 22 Tage nach einem Schien- und Wadenbeinbruch. «Ja, ich bin überrascht. Sehr überrascht. Das zeigt, wie stark er ist. Er will wohl nicht, dass irgendjemand sein Bike fährt», lachte der Bayer. «Das ist wohl der springende Punkt. Es geht scheinbar ganz gut mit seinem Bein. Immerhin versucht er es.»