MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Maverick Viñales (14.): Muss er den Titel abhaken?

Von Sharleena Wirsing
Maverick Viñales in Motegi

Maverick Viñales in Motegi

Aus Maverick Viñales ist die Zuversicht entschwunden – kein Wunder nach Startplatz 14 in Motegi. «Ich bin im Regen machtlos», sagte er.

Maverick Viñales gelang im Gegensatz zu seinem Movistar-Teamkollegen Valentino Rossi, der im FP3 auf den zweiten Platz hinter Marc Márquez sauste, der direkte Einzug ins Qualifying 2 am Samstagvormittag nicht.

Auch im Qualifying 1 hatte er gegen die beiden KTM von Pol Espargaró und Bradley Smith keine Chance, er muss deshalb vom 14. Startplatz losfahren. WM-Leader Marc Márquez, in der WM-Tabelle bereits 28 Punkte voraus, fährt in Japan vom dritten Startplatz los.

«Wir haben heute alles probiert», seufzte Viñales. «Aber das hat alles nichts geholfen. Wir haben dieselben Probleme wie im ganzen Jahr. Es fehlt an Traktion. Ich habe mein Bestes gegeben, ich kann mit dem Motorrad, das wir momentan haben, nicht mehr leisten. Das ist schade, denn wir bemühen uns, die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Aber unter diesen Voraussetzungen ist es unmöglich. Wir sind im Regen machtlos. Was immer ich tue, ob ich sanft oder aggressiv fahre, ob ich spät oder früher bremse – das Problem bleibt immer das Gleiche. Es fehlt an Traktion. Das sehe ich immer, wenn ich einem Gegner nachfahre. Wir tun alles, um das Bike zum Arbeiten zu bringen, doch es ist unmöglich. Das ist nicht nur gestern und heute so gewesen, wir haben diese Schwierigkeiten schon das ganze Jahr. Ich glaube nicht mehr daran, dass wir das Problem in dieser Saison noch lösen können. Aber wir müssen es probieren.»

«Was ich im Rennen machen kann? Zuerst hoffe ich mal auf besseres Wetter. Klar, Zarco steht mit der Yamaha auf der Pole-Position. Das ist nicht nur für euch Journalisten merkwürdig, sondern auch für mich. Es ist besser, wenn ich nicht darüber nachdenke und mich mit meiner Arbeit beschäftige... Ich muss einfach im Rennen das bestmögliche Resultat erkämpfen.»

«Ich war überrascht, wie schnell Valentino heute in der Früh gefahren ist. Ich habe sein Set-up am Nachmittag probiert, aber beim Spinning am Hinterrad hat sich nicht viel geändert», schilderte Viñales. «Das Problem ist schwer zu verstehen. Wir haben die Ursache noch nicht entdeckt. Ich habe im FP4 klar gesehen, warum ich nicht so schnell fahren kann wie die anderen Piloten. Im Regen löst sich bei uns der Hinterreifen bereits nach wenigen Runden auf. Unsere Ingenieure bemühen sich, wir machen das Motorrad kürzer und länger, es ändert sich nichts. Alle strengen sich an. Auch meinem Team kann ich nichts vorwerfen.»

Rossi riskierte zu Beginn des Qualifyings 2 einen Run mit Slicks, Márquez rückte im zweiten Run mit Slicks aus. Was sagte Maverick dazu? «Als ich im Q2 losfuhr, war es an einigen Stellen ziemlich nass. Man wusste nicht, wie schnell es auftrocknen würde. In der MotoGP muss man immer mit Überraschungen rechnen. Slicks – das war eine riskante Entscheidung. Wenn der Wind stärker gekommen wäre, hätten sich die Slicks lohnen können... Ich habe mich für die Regenreifen entschieden...»

Muss Maverick den Titel langsam abhaken? «Es ist schwierig. natürlich kommen solche Gedanken, wenn ich dauernd an zehnter oder elfter Stelle bin und meine Titelgegner an den ersten Positionen rumfahren. Wir sind 2017 schon oft im Regen gefahren. Und ich bin schon öfter von schlechten Startpositionen weggefahren, in Assen war ich zum Beispiel Elfter im Quali. Dort musste ich 200 Prozent riskieren, um nach vorne zu kommen. Auf dem Sachsenring war es genau so. Unsere Situation ist das ganze Jahr mühsam, besonders dann wenn die Verhältnisse nicht perfekt sind.»

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