Formel 1: Wie mutig ist Ferrari?

Johann Zarco (Yamaha/1.): «Ich will vorne bleiben»

Von Günther Wiesinger
Jubel nach der Pole: Johann Zarco

Jubel nach der Pole: Johann Zarco

MotoGP-Neuling Johann Zarco deklassierte auf der Vorjahres-Yamaha des Tech3-Teams im Japan-Quali die Werksfahrer Rossi und Viñales. Nicht zum ersten Mal.

Der Franzose Johann Zarco sicherte sich in Japan wie in Assen/NL die Pole-Position in der MotoGP-Klasse, Der erstaunliche Rookie trickste alle routinierten Stars aus.

«Das war bisher ein völlig verregnetes Wochenende. Aber mein Team hat vom FP1 weg bis zum Quali erstklassige Arbeit geleistet», freute sich der selbstbewusste Moto2-Weltmeister von 2015 und 2016, der in diesen zwei Jahren nicht weniger als 15 GP-Siege feierte. «Ich habe mich vom FP1 bis zum FP3 stark gesteigert, ich habe dann ein gutes Gefühl bekommen und mich gleich für das Q2 qualifiziert. Márquez fährt bei diesem Wetter normal so viel schneller... Ich muss noch nachschauen, was er besser macht und welche Informationen ich meinem Team geben kann, damit wir auf diesen Level kommen.»

«Ich weiß, dass wir hier ein Wochenende erleben, an dem ich etwas zeigen kann. Bei solchen Verhältnissen können alle Fahrer in Schwierigkeiten geraten. Diese Gelegenheit können wir vielleicht ausnützen. Aber m Qualifying war weniger Wasser auf der Strecke. Es war fast trocken, aber immer noch zu nass für Slicks... Wenn wir fünf Minuten mehr Zeit gehabt hätten, hätten wir vielleicht mit den Sicks die besten Zeiten fahren können. Aber wir hatten keine zusätzlichen fünf Minuten..»

«Ich habe meine Strategie kurz vor dem Q2 geändert. Ich sagte, ich möchte den weichen Hinterreifen am Beginn verwenden und den extra-weichen dann im zweiten Run. Nur für eine Runde. Ich dachte, das könnte funktionieren. Und es hat ausgezeichnet geklappt... Jetzt bin ich so happy. Nach der Pole-Position in Assen habe ich oft Mühe gehabt, ich bin im Qualifying oft gescheitert. Ich habe mich schon gefragt, ob das die einzige MotoGP-Pole in diesem Jahr bleiben wird. Die Antwort lautet: Nein. Das macht mich sehr glücklich.»

«Wir werden sehen, was morgen um 14 Uhr passiert. Vielleicht gibt es ein flag-to-flag-Rennen, vielleicht müssen wir das Bike wechseln», grübelte Zarco. «Es wäre auch schön, wenn wir auf trockener Fahrbahn losfahren und ins Ziel kommen könnten. Auch wenn ich hier im Trockenen noch nie eine Runde gefahren bin. Der Start von der Pole könnte ein Vorteil sein. Ich könnte abwarten, bis ich die richtige Pace finde. Und wenn es um 14 Uhr am Sonntag regnet, haben wir genug Anhaltspunkte vom Training. Dass ich aus der ersten Rehe wegfahre, ist wichtig. Ich habe am Freitag gemerkt, dass du hier bei starkem Regen in einer Gruppe nicht viel siehst. Das mag ich nicht besonders. Ich werde diesen ersten Startplatz nützen, um vorne zu bleiben.»

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