Andrea Dovizioso (9.): «Muss den Sieg anpeilen»
Andrea Dovizioso
Andrea Dovizioso ist bewusst, dass er im MotoGP-Rennen am Sonntag so viele Punkte wie möglich auf Marc Márquez gutmachen muss, um eine realistische Chance im Titelkampf zu bewahren. Márquez, der 16 Punkte Vorsprung auf den Italiener hat, wird von Platz 3 losfahren. Obwohl Dovizioso im Qualifying nur Platz 9 mit 1,595 sec Rückstand erzielt hat, bleibt er entspannt.
«Es war nicht nass, sondern an einigen Stellen schon trocken. Diese Bedingungen sind immer sehr trickreich, denn du musst in wenigen Minuten das Potenzial der Strecke erkennen. Manchmal ist das einfach, manchmal aber sehr schwierig. Ich hatte nicht alles unter Kontrolle, daher wusste ich nicht, wo ich zu hundert Prozent pushen kann. Alle nassen Stellen waren sehr rutschig. Zudem war meine Rundenzeit nicht besonders gut. Auf meiner schnellsten Runde habe ich in Kurve 9 die Front verloren und wäre beinahe gestürzt. Ich hätte also schneller sein können. Abgesehen davon müssen wir mit unserer Arbeit an diesen beiden Tagen zufrieden sein. Wir waren bei viel Wasser auf der Strecke sehr konkurrenzfähig. Heute war es schwieriger, aber wir konnten das Set-up ein bisschen verbessern. Darum denke ich, dass wir bei viel Regen – wie er für den Sonntag prognostiziert wird – konkurrenzfähig sind. Die dritte Startreihe ist nicht ideal, aber ich denke nicht, dass uns das aufhalten wird.»
Am Sonntag steht Dovizioso unter Druck, eine gefährliche Situation bei Regen. «Ja, im Regen sind Druck und Risiko nur sehr schwer in Balance zu halten. Doch ich fühle mich gut. Marc ist wirklich, wirklich stark. Auch Jorge ist schnell. Meiner Meinung nach muss man auch mit Aleix Espargaró rechnen. Er kann schnell sein. Die Yamaha-Fahrer sind schwierig einzuschätzen, denn Valentino war am Morgen sehr schnell, aber es war sehr wenig Wasser auf der Strecke. Am Freitag war er recht langsam. Doch bei Rossi weiß man nie», lächelte «Dovi».
Wie fühlst du dich vor diesem wichtigen Rennen für den Titelkampf? «Ich bin entspannt. Aber wenn du aus der dritten Reihe startest, musst du ein paar Fahrer überholen. Dabei kann alles passieren. Abgesehen davon bleibe ich aber ziemlich gelassen», versichert der Italiener, der in diesem Jahr den ersten MotoGP-Titel für Ducati seit 2007 holen könnte. «Das Rennen ist lang. Es kann viel passieren und sich verändern. Dabei geht es auch um den Reifenverschleiß. Ich muss am Anfang aber nicht zu aggressiv vorgehen, um die Fahrer vorne nicht zu verlieren. Meiner Meinung nach wird das nicht nötig sein.»
Richtet Dovizioso seine Strategie auf WM-Leader Marc Márquez oder auf den Sieg aus? «Auf den Sieg. Ganz klar. Ich muss in der Gesamtwertung ein paar Punkte aufholen. Wie ich immer sage: Wenn ich mich gut genug fühle, versuche ich zu gewinnen. Ist das nicht der Fall, dann machst du zu schnell einen Fehler und verlierst den Titelkampf.»