Jack Miller (Honda/7.): «Bin zu euphorisch gewesen»
Jack Miller: Platz 7
Jack Miller konnte sich zwar bei den australischen Fans noch nicht als wahrer Nachfolger von Casey Stoner empfehlen, der hier sechs MotoGP-Rennen in Serie gewonnen hat, aber er sorgte dafür, dass die «Aussies» in den ersten Runden auf den Zehenspitzen standen.
Miller führte in den ersten zwei Runden auf der Marc VDS-Honda vor allen Stars und landete nach 27 heissen Runden mit nur 5,6 Sekunden Rückstand auf den Sieger Márquez an siebter Stelle.
«Ich bin überwältigt. Wenn ich bedenke, dass ich mir mein Schienbein vor drei Wochen gebrochen habe und jetzt beim Heim-GP in den ersten Runden um die Führung gekämpft habe, dann kann sich das sehen lassen. Ich habe mit den Jungs tadellos mitgehalten – bis zum Ende. Ich bin ein bisschen zu euphorisch geworden in der Anfangsphase. Vielleicht habe ich die Reifen in den ersten die Runden zu stark strapaziert. Trotzdem, es war ‘good fun’. Am Schluss waren leider die Reifen zu stark verschlissen, das hat in den letzten acht Runden begonnen. Ich bin manchmal näher gekommen und wieder zurückgefallen. Ich habe nachher im letzten Sektor zu viel verloren. Schade, ich hätte gern bis zum Ende um einen Podestplatz gefightet. Aber ich war dicht an der Spitzengruppe dran, deshalb bin ich happy.»
Jack Miller ist von HRC drei Jahre lang als Zukunftshoffnung finanziert und aufgebaut worden, aber jetzt geht er zu Pramac-Ducati, weil ihn HRC nicht mehr unterstützen wollte.
Hat ihn Honda zu früh fallen gelassen?
«Schwer zu sagen... Aber ich bin froh, dass ich das Werksmotorrad von Dani hinter mir gelassen habe. Auch viele andere Werksmaschinen. Es war insgesamt ein gutes Wochenende. Ich fühle mich jetzt sehr zuversichtlich, ich bin mit mir im Reinen. Jetzt freue ich mich auf die letzten zwei Rennen. Vor allem auf Malaysia. Da wird es schrecklich heiß sein, wie in der Gegend meines Hauses daheim in Townsville. Valencia ist dann wieder eine Piste, in der es linksrum geht, was mir meistens sehr entgegen kommt.»
Jack Miller hatte vor dem Rennen in etlichen Interviews posaunt, er wolle beim Heimrennen in die Top-5 fahren. Hat er das wirklich geglaubt nach der Verletzung – oder wollte er nur Promotion für das Rennen machen?
Miller: «Ha... In meinem Hinterkopf hätte ich es gern geglaubt. Aber ich meine, Günther... Wir haben bisher nicht so viele starke Trockenrennen von mir gesehen. Wir waren manchmal gut dabei, aber nie für ein gesamtes Rennen. Heute ist es wirklich gut gelaufen. Naja, wir haben es nicht ganz in die Top-5 geschafft, aber wir waren nahe dran. Damit bin ich happy.»
«Mein Motorrad war heute sehr konkurrenzfähig, da kann ich mich nicht beklagen. Es war auf der Start-Ziel-Geraden ein bisschen langsam, klar. Ich weiß nicht, ob ihr gesehen habt, wie die beiden Yamaha außen an mir vorbei geflitzt sind. Da entstand so ein Luftzug, es hätte mir fast die Kleber vom Bike gerissen. Die Honda hatte heute ein tadelloses Handling. Ehrlich gesagt, es lag heute an mir. Ich hätte die Reifen in der Anfangsphase besser schonen sollen. Dann hätte ich am Schluss noch etwas mehr Reserven gehabt. Wie gesagt: Jetzt freue ich mich auf Sepang.»