Jonas Folger fehlt auch beim WM-Finale in Valencia
Jonas Folger
Nach den Grand Prix in Motegi, Phillip Island und Sepang wird Jonas Folger (24) am kommenden Wochenende auch beim WM-Finale in Valencia fehlen.
Der Tech3-Yamaha-Pilot war seit dem GP von Österreich Mitte August in Spielberg nie wieder richtig gesund gewesen. Er klagte über Erschöpfungszustände und klappte dann am Donnerstag in Aragón und vor dem Abflug nach Japan zusammen.
Der Bayer trat die Reise zum Japan-GP trotzdem an, konnte aber dort am Dienstag und Mittwoch vor dem Rennen das Bett im Hotelzimmer nicht verlassen. «Jonas hat ausgesehen wie ein Geist», teilte Tech3-Yamaha-Teamchef Poncharal in Japan mit.
Nach einer ersten Untersuchung im Medical Centre in Motegi liess Folger wissen, er sei womöglich am Epstein Barr-Virus und am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt.
Zu diesem Zeitpunkt war klar: Bei so einer bakteriellen Erkrankung ist keine Wunderheilung zu erwarten, es ist absolute Schonung und Ruhe vonnöten.
Das Management von Folger kündigte einen detaillierten medizinischen Report für die Woche vor dem Malaysia-GP an. Aber auch zwei Wochen später fehlen exakte Informationen zum Zustand des aktuellen MotoGP-WM-Zehnten, der beim Sachsenring-GP den großartigen zweiten Platz erkämpft hat.
«Die Nachrichten sind demoralisierend», teilte Tech3-Yamaha-Teambesitzer Hervé Poncharal am 19. Oktober beim Australien-GP mit.
Rennradprofi Mark Cavendish prophezeite Folger sogar eine dreimonatige Pause mit absoluter Ruhe. «Da darfst du nicht einmal Playstation spielen», versicherte der Kumpel von Cal Crutchlow, der Erfahrungen mit dieser Krankheit hat und dem Tech3-Team ein ausführliches E-Mail mit Beschreibungen seiner Symptome schickte.
«Jonas erholt sich und verzichtet sogar auf Fernsehen und Internet», berichtete Vater Jakob Folger beim Sepang-GP.
Inzwischen steht fest: Jonas Folger wird auch am Valencia-GP und bei dem danach folgenden Zwei-Tage-Test (14. und 15. November) nicht teilnehmen.
Jonas wird wie in Malaysia vom Niederländer Michael van der Mark ersetzt, der am vergangenen Freitag und Samstag in Katar für Pata-Yamaha das Superbike-WM-Finale bestritten hat.
Ein medizinisches Update zum Gesundheitszustand von Jonas Folger wird für die kommenden Tage erwartet. Dr. Angel Charté, Medical Director der Dorna, hat seit zwei Wochen erste Ergebnisse der Untersuchungen in der Universitätsklinik München vorliegen. Er soll dem Team seine medinzinische Einschätzung für Folgers Zukunft mitteilen, sobald er sich ein genaues Bild machen kann.
Aber es wurden weitere Blutproben nach Leipzig übermittelt, deren Analysen bisher nicht endgültig bewertet werden konnten.
Inzwischen wird leichte Kritik laut. Hervé Poncharal sagte in Sepang, Jonas Folger müsse privaten Stress abbauen. Vater Jakob liess durchblicken, er müsse bei seiner Ernährung disziplinierter sein, dann könne die Erkrankung, die Jonas seit seinem zehnten Lebensjahr heimsucht, in den Griff bekommen werden.
Hervé Poncharal hofft inständig, dass Jonas Folger beim ersten 2018-Wintertest von 28. bis 30. Januar in Sepang/Malaysia wieder voll bei Kräften ist und dem Team zur Verfügung steht.