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Tom Lüthi überzeugt: «Gilles Bigot ist Gold wert»

Von Jordi Gutiérrez
Bei den MotoGP-Testfahrten in Valencia und Jerez wurde Tom Lüthi durch Takumi Takahashi und Alex Márquez vertreten. Der Schweizer erklärte, warum Crew-Chief Gilles Bigot für ihn 2018 eine große Rolle spielen wird.

Tom Lüthi verpasste 2017 vier wichtige Testtage mit dem MotoGP-Team Marc VDS. Der Schweizer reiste trotz seines Sprungbeinbruchs nach Valencia, allerdings nur als Zuschauer. Die Testarbeit mit Lüthis Bike und der Crew um Gilles Bigot erledigte HRC-Testfahrer Takumi Takahashi, in Jerez war dann auch Moto2-Pilot Alex Márquez mit Lüthis Honda unterwegs.

Für den Test ab 28. Januar in Malaysia wird Lüthi wieder fit sein. «Es wurden zwei Schrauben eingesetzt. Dadurch wurde der Bruch bewegungsstabil, aber nicht belastungsstabil. Die Operation war eigentlich nur nötig, damit ich schnell wieder mit der Physiotherapie beginnen kann und der Knöchel nicht zu steif wird», erklärte der Schweizer.

Wie wird Lüthi trainieren, um sich auf die MotoGP-Saison 2018 vorzubereiten? «Ich habe schon die letzten zwei, drei Jahre mehr Richtung Motocross und Training auf losem Untergrund gemacht. Aber nicht so intensiv. Das ist nun ein Thema. In diesem Winter wird das aber durch die Verletzung schwierig, wir müssen das noch genau planen. Ich will aber nicht alles anders machen. Es ist wichtig, dass ich mein körperliches Training wie bisher durchziehe. Ein bisschen neuer Schwung könnte aber sicher nicht schaden.»

«In Valencia konnte ich meine Crew und die Abläufe kennenlernen und Daten anschauen. Das war alles interessant für mich, um in der Theorie alles zu verstehen. Aber natürlich muss ich die Maschine fahren, denn dann sieht wieder alles anders aus. Bei KTM habe ich das alles glücklicherweise schon erlebt. Ein Feeling bekomme ich aber natürlich erst beim Fahren. Wichtig ist, dass ich verstehe, wie ich das Bike fahren muss. Danach geht es darum, wie das Set-up und mein Fahrstil angepasst werden müssen. Die Daten werden dann auch verglichen, damit klar ist, ob Elektronik, Fahrstil oder Linien geändert werden müssen», erklärte Lüthi.

Sein Crew-Chief Gilles Bigot, den Lüthi aus der Moto2-Klasse mit zu Marc VDS brachte, hat bereits Erfahrung in der Königsklasse. Er durfte mit Alex Crivillé bereits einen 500-ccm-Titel feiern. «Daran denke ich gar nicht, dass er schon mal in dieser Klasse war. Gilles ist für mich als Mensch wichtig. Ich weiß, wie er arbeitet. Zudem ist er ein ruhiger Typ, wir arbeiten sehr gut. Er ist Gold wert, davon bin ich überzeugt», lobt Lüthi.

«Natürlich ist das MotoGP und eine andere Sache. Aber es ist auch nur ein Motorrad mit zwei Rädern, das abgestimmt werden muss. Doch natürlich muss auch Gilles viel lernen. Darum war es perfekt, dass sich die Crew bereits einspielen konnte und ein Fahrer auf dem Motorrad saß. Wenn ich dann komme, kann er mir ein perfekt abgestimmtes Bike hinstellen. Ich muss nur noch fahren», scherzte Lüthi. Seit 2016 arbeiten Bigot und der 31-Jährige zusammen.

Marc VDS-Teamprinzipal Michael Bartholemy stimmt Lüthis Urteil zu. «Gilles ist ein interessanter Mann mit viel Erfahrung. Ich habe ihn schon in den letzten Jahren immer wieder angefragt. Andere Teams hätten vielleicht keinen Ersatzfahrer für die Tests geholt und sich das Geld gespart, aber ich denke, dass es wichtig war, dass Gilles diese vier Tage arbeiten konnte. Wir haben drei neue Leute im Team, die sich einarbeiten müssen. Ich denke, Gilles wird etwas Zeit brauchen, weil er die Reifen nicht kennt. Sie sind in der MotoGP-Klasse mittlerweile ein sehr großer Faktor. Die Details, was Reifenwahl und Reifendruck betrifft, muss er sich noch aneignen.»

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