MotoGP-Rookie Tom Lüthi: Bald ohne Krücken unterwegs
Die lästigen Krücken ist Tom Lüthi bald los
Mit dem heftigen Sturz im diesjährigen Moto2-Qualifying auf dem Sepang International Circuit platzten nicht nur alle Titelhoffnungen von Tom Lüthi. Der Schweizer zog sich beim Crash einen Sprungbeinbruch im linken Bein zu. Damit handelte er sich einen Rückstand beim Start in seine erste MotoGP-Saison ein.
Denn der 31-Jährige, der mit dem Marc VDS-Team in die Königsklasse aufsteigen wird, verpasste durch seine Verletzung die erste Gelegenheit, seine MotoGP-Honda zu testen. Stattdessen muss sich ganz auf seine Genesung konzentrieren.
«Es geht mit jedem Tag ein bisschen besser und alles wird gut, aber es ist natürlich mühsam mit den Krücken», klagt Lüthi auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com. «Das Ziel lautet, ab nächster Woche wieder ohne Krücken unterwegs zu sein und den Fuss voll belasten zu können. Denn nur so kann ich die Muskulatur im linken Bein wieder aufbauen.»
Und der 16-fache GP-Sieger erzählt: «Vor einer Weile musste ich mit 15 kg Belastung beginnen, das war schon sehr wenig. Jetzt darf ich den Fuss mit 30 kg belasten, und das ist super, denn damit kann ich in der Physiotherapie schon sehr viel machen und ich habe auch schon einige Fortschritte erzielt. Aber ich muss mich gedulden, denn wenn ich ohne Stütze auf dem linken bein Stehe, dann wird der Knochen mit dem ganzen Körpergewicht belastet. Und es dauert etwa sechs bis acht Wochen, bis das wieder geht, wie mir gesagt wurde.»
«Leider kann man das nicht forcieren», fügt Lüthi seufzend an, macht sich gleich darauf aber wieder Mut: «Mein Physio hat mich schon gelobt, weil ich bei der Beweglichkeit bereits so gute Fortschritte erzielt habe. Das klappte nur, weil ich täglich daran gearbeitet habe.»
Der Fleiss des 125-ccm-Weltmeister von 2005 ist auch nötig. «Irgendwann geht uns ja dann die Zeit aus», weiss der künftige Honda-Pilot, der zuerst wieder ganz fit werden will, bevor er sich wieder auf ein Bike schwingt. «Jetzt muss ich erst einmal körperlich wieder der Alte werden. Das ist in dieser Phase bis zum Jahresende sicherlich meine Hauptaufgabe», betont Lüthi, der seine Rückkehr auf zwei Räder noch nicht geplant hat.
«Die Idee ist, vielleicht nach Spanien zu gehen und etwas auf losem Untergrund zu machen, irgendwas in Richtung Dirt Track oder Supermoto. Definitiv geplant ist allerdings noch nichts, denn erst muss ich wieder auf die Beine kommen», stellt der 249-fache GP-Pilot klar.
Und Lüthi bestätigt auch: Auf der Rennstrecke gibt er dann erst wieder im Rahmen des ersten MotoGP-Tests Gas. Dieser findet vom 28. bis 30. Januar 2018 in Sepang statt – also genau da, wo Lüthis Leidensweg seinen Anfang nahm.