MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Andrea Dovizioso (Ducati): «Ich bin trotzdem happy»

Von Günther Wiesinger
Andrea Dovizioso in Valencia

Andrea Dovizioso in Valencia

Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso fühlte sich beim Valencia-GP entspannt, denn die Ausgangslage sprach für Márquez. Jetzt ist er mit den Gedanken längst bei 2018.

Marc Márquez brauchte beim MotoGP-WM-Finale in Valencia nur einen elften Rang, um selbst bei einem Dovizioso-Sieg Weltmeister zu werden.

Und außerdem war «Dovi» im Training klar unterlegen. Trotzdem räumte Márquez ein, er sei im Wettkampf nervös gewesen.

«Marc hat die Situation trotzdem sehr gut gehandhabt, abgesehen von seinem bösen Vorderrad-Rutscher und dem Beinahe-Crash», stellte Dovi fest. «Was mich betrifft, so war ich vor dem Valencia-Wochenende wirklich sehr entspannt. Das änderte sich am Freitag und Samstag, denn mein Speed war nicht gut genug. Ich war zwar am Freitag vorne, ich wusste aber, dass diese Performance nicht reichen würden, ich bin nicht gut genug gefahren. Es waren also zwei schwierige Tage. Trotzdem habe ich mich bemüht, relaxt zu bleiben.»

«Als ich am Rennsonntag in Valencia erwacht bin, hatte ich ein gutes Feeling. Ich habe ein gutes Warm-up absolviert. Ich war dann tadellos auf das Rennen vorbereitet und habe einen guten Start fabriziert. Wir haben am Wochenende in Valencia herausgefunden, was wir tun müssen, um besser zu starten, denn die Starts 2017 waren für mich meist ein Desaster. Ich konnte dann einige Positionen gewinnen und mein Motorrad auf einen aussichtsreichen Platz steuern. Aber ich habe bald gesehen, dass ich nicht denselben Speed hatte wie bei vielen anderen Rennen. Als ich nach dem Ausritt von Marc alles auf eine Karte gesetzt habe und auf Sieg gefahren bin, bin ich in kürzester Zeit gestürzt…»

Dovi kam mit 21 Punkten Rückstand nach Valencia. Half ihm diese ziemlich aussichtslose Situation, um entspannt ins Wochenende zu gehen? «Ja, der WM-Stand hat mir ein bisschen geholfen, die Ruhe zu bewahren. Er machte die WM-Niederlage dann auch am Sonntag erträglicher. Wenn wir auf einer anderen Rennstrecke gewesen wäre, hätte es anders sein können. Aber wenn du von vornherein weißt, dass diese Rennstrecke für dich und dein Motorrad schwierig ist, hast du natürlich mehr Druck, wenn du außerdem punktemäßig dicht am Leader dran bist. Wenn du aber 21 Punkte hinten bist und die Piste dir und deinem Bike sowieso nicht entgegenkommt, dann nimmt der Druck ab…»

Aber Dovizioso nahm in erster Linie positive Erkenntnisse mit in die Winterpause, dazu trug auch die Bestzeit beim Jerez-Test Ende November teil, bei dem allerdings Repsol-Honda und Movistar-Yamaha fehlten.

«Ich bin wirklich happy mit meinem Team. Ich sehe, dass alle Teammitglieder in diesem Jahr sehr oft sehr glücklich waren. Das freut mich. Wir haben bei den Tests im November gute Ergebnisse erzielt und haben jetzt alles auf dem Tisch. Es wird zwar sehr schwierig, unsere Schwachstellen für 2018 auszumerzen. Aber wir wissen genau, wo wir den Hebel ansetzen und wo wir uns verbessern müssen.»

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