Alzamora: Der schwierigste Moment für Marc Márquez
Marc Márquez hat viele Namen. Die Spanische Presse nennt ihn «El Niño», das Kind. Andere tauften ihn «Márquez the Merciless», also den Gnadenlosen. Doch man ist sich in einem Punkt einig: der 25-jährige Spanier ist ein Phänomen. Er feierte bereits sechs WM-Titel und 61 GP-Siege.
Doch auch Márquez erlebte schon heftige Rückschläge in seiner Karriere. Verletzungsbedingt konnte er bei den beiden letzten Rennen der Moto2-Saison 2011 in Sepang und Valencia nicht bestreiten und verlor den WM-Titel kampflos an Stefan Bradl. Márquez stürzte damals im ersten Training in Australien zweimal, eine Woche später im ersten freien Training zum Malaysia-GP gleich auf seiner ersten Runde. Da er ab diesem Zeitpunkt auf dem linken Auge doppelt sah, musste er auf die letzten beiden Rennen verzichten und bangte lange um seine Karriere.
«Das war natürlich der schwierigste Moment in seiner Karriere, als er sich 2011 in Malaysia verletzte und seine Sehfähigkeit eingeschränkt war. Dieser Winter war sehr hart für Marc. Die Auswirkungen waren schwierig zu verstehen. Wenn du dir einen Knochen brichst, weißt du, dass er heilen wird. Doch wenn es deine Augen betrifft, ist es nicht sicher, wie lange die Genesung dauert und ob alles wieder gut wird. Das hat ihn aber stärker gemacht. Er weiß, dass dieser Sport riskant ist und du nie weißt, was passiert. Darum musst du jede Sekunde genießen. Das hat er gelernt», blickt sein Manager Emililo Alzamora zurück.
Marc Márquez stürzt noch immer oft, 2017 waren es 27 Abflüge an 18 Rennwochenenden, schwerwiegende Folgen sind jedoch selten. «Seine körperliche Verfassung ist unglaublich», versichert Alzamora. «Er ist ein wahrer Athlet. Marc trainiert sehr viel, hat die körperlichen Voraussetzungen und zeigt unglaubliche Leistungen. Er macht sehr viel Stretching, was bei den Stürzen eine große Hilfe ist. Du brauchst bei Stürzen aber auch Glück. Auch ein harmloser Crash kann großen Schaden anrichten. Wenn du Glück hast, bleibst du aber sogar bei einem heftigen Abflug von Verletzungen verschont. Ein Teil ist Glück, aber sein intensives Training ist oft eine Hilfe.»
Ist er der fitteste Fahrer im GP-Paddock? «Er ist sicher einer der fittesten Fahrer in der MotoGP-Klasse. Ob er der fitteste Fahrer ist, weiß ich nicht. Alle sind professionell und trainieren umsichtig. Das Level in der MotoGP-Klasse ist nun sehr hoch, die Bikes verlangen den Fahrern körperlich sehr viel ab. Alle sind körperlich sehr gut vorbereitet», betont Alzamora.