Lin Jarvis: «Zarco ist schnell, aber Rossi ist Rossi»
Für Lin Jarvis war die Vertragsverlängerung von Valentino Rossi eine einfache Entscheidung. Der Yamaha-Renndirektor gesteht im Gespräch mit GPOne.com: «Wir waren uns schnell einig, denn er ist überzeugt, dass er weiter konkurrenzfähig sein wird und wir wollen einen starken Fahrer. Wenn er einen 1-Jahres-Vertrag gewollt hätte, dann hätten wir dem auch zugestimmt, genauso wie bei zwei Jahren.»
Und das Team-Oberhaupt scherzt: «Bei fünf Jahren hätten wir uns das vielleicht zwei Mal überlegt!»
Auf die Frage, ob der 39-Jährige bis 2020 an der Spitze mitkämpfen kann, erklärt Jarvis: «Alles ist mit Risiken verbunden, das ganze Leben ist ein Risiko. Man muss die Entscheidungen anhand des aktuellen Wissenstands und des Bauchgefühls treffen und dabei wissen, dass sich alles vom einen Tag auf den nächsten Ändern kann. Wir sind sehr glücklich, dass Valentino noch zwei Jahre bei uns bleibt. 2020 werden wir bereits 15 gemeinsame Jahre in der MotoGP erlebt haben – was in unserem Sport einmalig ist.»
Geht es um den neunfachen Weltmeister, gerät der Brite ins Schwärmen: «Valentino ist schlicht eine Ikone. Jeder bemerkt, wie viel Positives er dem Team und dem ganzen Sport bringt. Er spornt uns auch in harten Zeiten an, uns zu verbessern. Es ist eine Freude, mit ihm zusammenzuarbeiten und er ist immer noch sehr konkurrenzfähig, wie wir während der Testfahrten gesehen haben. Es besteht kein Zweifel daran, dass er immer noch zu den Besten des Sports gehört. Und er ist immer noch sehr motiviert.»
Deshalb spielten die Japaner auch nie mit dem Gedanken, den Altmeister durch einen schnellen Aufsteiger wie etwa Johann Zarco zu ersetzen. Jarvis winkt ab: «Johann Zarco ist schnell, aber wir haben ihn nie ernsthaft als Rossi-Ersatz angesehen. Valentino ist Valentino, er ist der grösste Fahrer in der Geschichte des Yamaha-Teams und deshalb nur schwerlich zu ersetzen. Er will weitermachen, weil er weiss, dass er immer noch konkurrenzfähig ist. Wir haben nicht gezögert, als es darum ging, ihn an Bord zu behalten.»