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Lin Jarvis (Yamaha): «Das ist inakzeptabel»

Von Frank Aday
Lin Jarvis mit Valentino Rossi

Lin Jarvis mit Valentino Rossi

Valentino Rossi fand nach dem MotoGP-Rennen in Argentinien klare Worte für die Fahrweise von Marc Márquez. Auch Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis übt deutliche Kritik an Márquez.

Nachdem Marc Márquez in Runde 9 bereits eine Kollision mit Aleix Espargaró verursacht hatte, verschuldete er in der 20. Runde des MotoGP-Rennens dann auch den Sturz von Yamaha-Ass Valentino Rossi. Dieser Zwischenfall erhitzte in Argentinien die Gemüter, Rossi übte schonungslose Kritik am Weltmeister.

Nun äußerte sich auch Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis. «Das ist inakzeptabel. Ich denke nicht, dass ich noch viel mehr dazu sagen muss», schüttelte Jarvis den Kopf. «Das war gefährlich, darf nicht akzeptiert werden und verlangt nach einer harten Bestrafung.»

Was wäre eine faire Bestrafung für Márquez? «Es liegt nicht an mir zu entscheiden, was eine harte Strafe wäre. Das ist Aufgabe der Race Direction. Sie müssen eine Entscheidung treffen. Sie haben ihm eine Zeitstrafe von 30 Sekunden auferlegt. Er hat keine Punkte bekommen. Ist das eine ausreichende Bestrafung? Aus unserer Sicht hat er riskiert, dass ein Fahrer verletzt wird. Wir haben viele Punkte verloren. Das war zudem schon der zweite Vorfall dieser Art in diesem Rennen. Während des gesamten Wochenendes war es wohl der vierte Vorfall. Wir haben sehr gefährliche Aktionen gesehen.»

«Es spielt keine Rolle, welcher Fahrer es ist. Márquez oder jemand anderes. Sie müssen den Respekt vor ihren Gegnern bewahren», betonte Jarvis gegenüber «motogp.com». «Valentino hat Angst, wenn er weiß, dass Márquez auf der Strecke in seiner Nähe ist. Das ist nicht richtig.»

2015 wurde Valentino nach dem Sepang-Clash mit einem Start vom letzten Platz beim nächsten Grand Prix bestraft. «Ich denke nicht, dass wir entscheiden können, was die richtige Strafe ist. Wir können unsere Meinung sagen, was Valentino und das Team gemacht haben. Wir waren bei der Race Direction und haben eine Reaktion gefordert, die diesem Verhalten in Zukunft vorbeugen soll. Wie das aussieht, liegt bei ihnen.»

Auch mit Aleix Espargaró kollidierte Márquez. War Márquez’ Herangehensweise an das gesamte Rennen zu aggressiv? «Ohne Frage. Er hat eine Durchfahrtsstrafe erhalten. Danach musste er aggressiv fahren, denn er kam von ganz hinten. Doch es gibt bestimmte Orte und Zeitpunkte für Überholmanöver. Wenn du viel schneller bist als der Rest des Feldes, dann hast du viele Möglichkeiten, um zu überholen. Du musst dich nicht durchpressen und andere Fahrer in Gefahr bringen. Dieses Verhalten muss korrigiert werden.»

Auch von Márquez’ Verhalten, als er seine Maschine in der Startaufstellung abgewürgte und danach gegen die Fahrtrichtung fuhr, kritisiert Jarvis deutlich. «Mit einem Bike auf der Strecke in die falsche Richtung zu fahren, ist meiner Meinung nach verboten. Zudem wurde er von zwei Marshalls aufgefordert, die Startaufstellung zu verlassen. Denn wenn die Maschine ausgeht, musst du die Startaufstellung verlassen und das Problem in der Boxengasse lösen. Er ignorierte das, fuhr in die falsche Richtung zu seinem Platz und startete dann in das Rennen. So etwas habe ich noch nie gesehen. Aber ich mache die Regeln nicht und muss sie auch nicht interpretieren.»

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