Marc Márquez: «Wir müssen alle unsere Lehren ziehen»
Die kleine Repsol-Honda-Hospitality war bis zum letzten Platz gefüllt, auch HRC-Chef Takeo Yokoyama, Marcs Manager Emilio Alzamora, Honda-Communications Director Carlo Fiorani, die Repsol-PR-Mannschaft sowie Marcs persönlicher PR-Mann Héctor Martin waren zugegen, als der Weltmeister erstmals seit dem abenteuerlichen Sonntag in Argentinien vor die Öffentlichkeit trat.
Marc, wie hast du die Tage seit dem Rennen in Las Termas verbracht?
Ich habe viel gemacht. Ich war ein paar Tage in Brasilien, ich habe dort für die UNICEF etwas gemacht, das war sehr, sehr nett. Dann bin ich zum Supercross nach Minneapolis gereist, denn Supercross ist meine große Leidenschaft.
Jetzt bin ich hier in Texas und freue mich auf den Beginn des Rennweekends. Das ist ein Wochenende, das mir üblicherweise Freude macht, und COTA ist eine Piste, auf der ich gut zurechtkomme.
Ich bin froh, wenn ich morgen die ersten Runden fahren kann.
Warum hast du den Motor in Las Termas auf dem Startplatz abgewürgt? Gibt es eine Erklärung dafür?
Ja, Honda hat das sehr gewissenhaft analysiert, anscheinend ist beim Getriebe etwas passiert, ein elektronisches Problem. Die Ingenieure bemühen sich, dieses Problem für die Zukunft zu beseitigen. Cal Crutchlow hat dieses Problem in Argentinien einmal im Training gehabt. Da hat sich aber keiner Gedanken darüber gemacht, man dachte, das sei ein Fehler des Fahrers gewesen.
Es ist also nicht nur mir widerfahren. Aber mein Pech war, dass es am Grid geschehen ist. Das war schade. Aber wir können es nicht ändern. Eine Erfahrung für die Zukunft.
Hast du gewusst, dass du in die Boxengasse übersiedeln und von dort starten musste, als der Motor am Grid abstarb?
Nein, nein.
Als der Motor abstarb, wollte ich in die Boxengasse, weil eine MotoGP-Maschine normal von einem Mann allein nicht mit einem Schiebestart in Gang zu bringen ist. Ich wollte das Bike an die Box schieben, weil wir dort eine Startermaschine haben.
Ich habe trotzdem auf dem Weg dorthin einen Schiebestart probiert – und plötzlich lief der Motor wieder.
Danach gab es ein Riesendurcheinander mit der Race Direction und den Funktionären. Denn in der Vergangenheit war es möglich, den Motor wieder in Gang zu bringen und den Startplatz wieder einzunehmen. Es gab ein Missverständnis auf dem Startplatz.
Daraus müssen wir alle unsere Lehren ziehen.
Wie genau kennst du die Vorschriften? Denn die Vorschriften sind sehr klar: Du musst in so einem Fall die Hand in die Höhe heben und warten, bis dich ein Funktionär in die Boxengasse begleitet.
Ja, es ist wahr, ich weiß, dass ich dort stehenbleiben und die Hand in die Höhe strecken muss.
Aber wenn du als Fahrer auf dem MotoGP-Grid stehst und die Hand hebst, für zwei Sekunden, sagen wir, dann kommen dir zwei Sekunden vor wie vier Sekunden.
Und da ich keinen Funktionär gesehen habe, der mir zu Hilfe geeilt wäre, habe ich zu laufen begonnen, um die Maschine so rasch wie möglich in die Box zu bringen. Und ich kann nicht sagen, ob es Glück oder Pech war, auf jeden Fall ist der Motor plötzlich wieder gelaufen – völlig überraschend.
Dann kam es zum riesigen Durcheinander. Jetzt weiß ich, wie ich in Zukunft in so einer Situation vorgehen muss. Aber ich will so eine Situation nie mehr erleben.
Nach dem Rennen in Las Teams gab es viele zornige Kommentare. Wie ist das Verhältnis zwischen dir und Valentino jetzt? Was erwartest du hier auf der Rennstrecke?
Das Rennwochenende in Argentinien war am Sonntag sehr schwierig, die Bedingungen waren sehr trickreich. Es sind viele Dinge passiert an diesen Wochenende…
Aber ich bin ein Fahrer, der immer besser werden will. Und besonders bin ich ein Fahrer, der lernen will. In jedem Aspekt. Und von diesem Sonntag können alle Beteiligten ihre Lehren ziehen.
Wir werden uns bemühen, in Zukunft solche Sachen besser zu machen.