Johann Zarco: «Wir haben zwei MotoGP-Götter»
Der Argentinien-Clash zwischen Márquez und Rossi
Erst stand Jack Miller alleine in der Startaufstellung, die anderen GP-Stars wechselten in der Boxengasse auf Slick-Reifen, als das restliche Feld außer Pole-Setter Miller vom Ende der Startaufstellung losfahren wollte, ging Marc Márquez Maschine aus. Der Spanier hob nicht die Hand, um vom Startplatz in die Boxengasse geschoben zu werden, er brachte seine Honda wieder in Gang und fuhr gegen die Fahrtrichtung zurück zu seinem Startplatz. Ein klarer Regelverstoß, der die schwarze Flagge bedeutet hätte. Márquez wurde stattdessen mit einer Durchfahrtsstrafe belegt und pflügte dann von hinten durch das Feld. Er ritt harte Manöver gegen Aleix Espargaró und Valentino Rossi. Yamaha-Pilot Rossi ging nach der Kollision zu Boden. Márquez wurde für diese Vergehen erneut bestraft und wurde nur als 18. gewertet.
Wie immer an einem Rennfreitag trifft sich auch in Austin die Safety Commission. «Das Rennen in Argentinien war sehr speziell», stellte Johann Zarco vor diesem Treffen fest, der in den Sturz von Dani Pedrosa verwickelt war. «In der Safety Commission können wir besprechen, ob die Regeln geändert werden sollen oder welche Strafen in Zukunft verhängt werden, aber es wird weiterhin so sein, dass in diesem Sport von Fall zu Fall analysiert und entschieden werden muss. Wir müssen akzeptieren, dass dies ein Kampf ist. Dieser Kampf muss gewisse Grenzen haben, aber manchmal passieren solche Dinge. Wir müssen nur die Kontrolle behalten.»
Zarco weiter: «Änderungen in der Race Direction… Naja. Wir haben zwei Götter. Vale war der erste. Marc wurde zum zweiten Gott, weil er unglaubliche Dinge tut. Er wurde bestraft und ging in Argentinien leer aus. Das ist wohl die größte Bestrafung für ihn. Wenn wir uns an Malysia 2015 erinnern, dann war das sicher eine komische Sache. Damals trat Vale Marc. Was war die Strafe? Casey Stoner sagte, dass Vale die schwarze Flagge hätte gezeigt werden müssen. Aber er durfte das Rennen zu Ende fahren. Es gab dann eine politische Lösung mit dem letzten Startplatz in Valencia. Es ist schwierig zu sagen, was zu tun ist. Die Fahrer müssen miteinander sprechen und gemeinsam eine Lösung finden. Wir müssen die Kämpfe einfach kontrollieren. Wir haben gute Männer in der Race Direction, die das Beste für uns tun. Wir dürfen sie nicht austauschen, denn sie machen einen sehr guten Job für unsere Sicherheit. Den Rest müssen wir zwischen uns ausmachen.»
Müssen Konsequenzen gezogen und einige Stellen in der Race Direction neu besetzt werden? «Die Race Direction tat das Beste unter diesen Bedingungen. Ich furzte in der Startaufstellung, deshalb verschwanden alle so schnell», scherzte Jack Miller, der als einziger MotoGP-Pilot von Anfang an auf Slicks in der Startaufstellung stand. «Es war wie beim Domino. Als einer in die Boxengasse wollte, taten es ihm alle gleich. Die Race Direction stand unter enormen Druck. Die Boxengasse in Argentinien ist nicht besonders breit. Sie ist ausreichend, aber nicht, wenn dort 23 Fahrer starten wollen. Das wäre ein großes Glücksspiel gewesen. Wir müssen für solche schwierigen Situationen Lösungen finden. Es waren besondere Bedingungen, die alle sehr unterschiedlich interpretiert haben. Die Strecke trocknete sehr schnell ab. Ich wagte das Risiko mit Slicks. Ich habe nur geraten und hatte Glück.»
Maverick Viñales betonte: «Es ist wichtig, in der Safety Commission eine Lösung zu finden. Wir müssen genau wissen, wo die Grenzen liegen. Jeder Fahrer hat seine eigenen Ansichten und Grenzen. Das müssen wir alles zusammentragen, damit wir eine Lösung finden.»