Valentino Rossi (Yamaha/5.): «Kann wieder pushen»
Valentino Rossi: Startplatz 5
Auch der Grid-Penalty von Marc Márquez nützt Valentino Rossi nichts, Marc Márquez wird nach dem Manöver gegen Viñales um drei Startplätze zurückversetzt, aber Rossi bleibt als Fünfter des Q2 in Austin/Texas auf dem fünften Startplatz.
Der einzige Unterschied: Er steht jetzt direkt neben seinem spanischen Lieblingsgegner.
Rossi stellte seine Movistar-Yamaha mit einer Zeit von 2:04,229 min auf Platz 5, er büßte 0,571 sec auf die Bestzeit von Weltmeister Márquez ein.
«Ich habe das Potenzial für die erste Reihe gehabt, aber in ein oder zwei Bremszonen habe ich im Q2 nicht ausreichend gepusht. Deshalb bin ich am Ende nur auf Platz 5 gelandet. Ich kann’s nicht ändern. Die erste Reihe wäre sicher besser gewesen. Aber für die Möglichkeiten im Rennen ist es okay, wenn ich in den Top-5 losfahre. Immerhin ist das für mich das beste Qualifying bisher in diesem Jahr. Ich fühle mich gut auf dem Motorrad, ich habe eine gute Pace. Aber wir müssen noch ein paar Details verbessern. Aber wir haben an den zwei Tagen hier gute Arbeit geleistet. Jetzt hoffe ich, dass es am Sonntag sonnig und trocken ist. Denn unter diesen Bedingungen können wir konkurrenzfähig sein.»
Die MotoGP-Stewards hatten anfangs überlegt, ob sie Márquez drei oder vier Plätze zurückversetzen sollen, aber das hätte Valentino auch nicht geholfen, er wäre dann im besten Fall auf Platz 4 vorgerückt – und nicht in die erste Reihe.
Aber Rossi verlor die gute Laune nicht. «Sie müssen noch einen Fahrer strafen, dann komme ich in die erste Reihe», lachte er.
«Die erste Reihe wäre schöner, es macht dich einfach glücklich, wenn du keinen Fahrer vor dir stehen siehst», räumte der Italiener ein. «Aber Top-5 ist okay.»
Rossi steckte letztes Jahr gemeinsam mit Viñales im Dilemma, seit Assen 2017 Ende Juni hat Yamaha kein Rennen mehr gewonnen.
Hat Yamaha dieses Wellental hinter sich gelassen?
Rossi: «Letztes Jahr habe ich stark mit dem Chassis gelitten und mit der Balance, ich spreche von der 2017-Edition. Ich mochte dieses Chassis von 2017 nicht, ich konnte damit nicht 100 Prozent pushen. Das war das eine Problem. Das andere Problem, das größer oder gleich groß war: In der zweiten Saisonhälfte 2017 ist Honda und Ducati bei der Elektronik ein großer Sprung nach vorne gelungen. Ursprünglich trat ja das Gesetz mit der Einheits-ECU in Kraft, um die Performance der MotoGP-Maschinen zu kastrieren. Aber Honda und Ducati haben es besser als Yamaha verstanden, mit dieser ECU Fortschritte zu erzielen. Sie haben mehr Geld und mehr Manpower investiert als Yamaha. Yamaha hat nicht genug Geld reingesteckt. Das war das Problem. Deshalb sind wir zeitlich in Verzug gekommen und ins Hintertreffen geraten.»
«Das 2018-Bike ist besser von der Balance her, ich fühle mich gut damit – wie früher in meiner besten Yamaha-Zeit. Aber für die Elektronik brauchen wir noch mehr Zeit. Trotzdem: Auf dieser Piste und an diesem Weekend ist es uns gelungen, das Potenzial der Maschine auszuschöpfen. Wir sind recht konkurrenzfähig. Aber wir müssen den Sonntag abwarten. Ich bin froh, dass ich jetzt wieder ein Bike habe, mit dem ich pushen und ans Limit gehen kann. Jetzt kann ich wieder 100 Prozent riskieren. In so einem Fall wird die Elektronik zweitrangig. Letztes Jahr war das Chassis problematisch – und dazu die Elektronik.»