Schweiz: MIt einem Knall sind 10.000 Franken weg

Tom Lüthi: Enttäuschung nach «Ja» zum Geldspielgesetz

Von Günther Wiesinger
Tom Lüthi mit Sponsor Interwetten in Mugello

Tom Lüthi mit Sponsor Interwetten in Mugello

Das Schweizer Stimmvolk sprach sich gestern mit einer deutlichen Mehrheit für das Geldspielgesetz aus. Ausländische Wettanbieter werden künftig aus dem Schweizer Netz verbannt.

72 Prozent der Schweizer sagten gestern bei einer Abstimmung «Ja» zum Geldspielgesetz. Online-Spiele von Anbietern, die keine Schweizer Konzession oder Bewilligung haben, werden in Zukunft gesperrt.

MotoGP-Pilot Tom Lüthi hatte sich ins Lager der «Nein»-Sager begeben, weil er mit Interwetten seit 2006 einen treuen Geldgeber aus der Branche der Online-Wettanbieter hat.

In der Schweiz wird jetzt wird diskutiert, ob das Abstimmungsergebnis den Weg für weitere Netzsperren ebnen wird.

Im Abstimmungskampf wurde aus der Musikbranche bereits zu Netzsperren zugunsten der Musikszene aufgerufen. «Der Bundesrat will in anderen Bereichen keine Netzsperren», betonte Bundesrätin Simonetta Sommaruga gestern.

Marcel Dobler, FDP-Nationalrat und Geldspielgesetz-Gegner traut dem Frieden nicht: «Ich bin sicher, dass gewisse Leute das Abstimmungsergebnis vom Sonntag als klares 'Ja' zu weiteren Netzsperren interpretieren.»

Daniel M. Epp, Manager von Tom Lüthi und seit fast 13 Jahren mit Online-Wettanbieter Interwetten in geschäftlicher Verbindung: «Die Befürworter der Ja-Kampagne waren sehr finanzkräftig und durchtrieben. Viele Ja-Stimmer wurden für dumm verkauft. Die Gegner traten mit starker Überzeugung und Voraussicht auf, aber sie betrieben eine schwache Kampagne. Es wird Jahre dauern, bis sich die Schweiz von dieser Fehlentscheidung erholen wird. Aber das ist die zur Zeit in der Schweiz gelebte direkte Demokratie.»

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