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MotoGP: Wo kriegt Petronas-Yamaha zwei Plätze her?

Von Günther Wiesinger
Francesco Bagnaia: Für ihn wird Rossi wohl ein MotoGP-Team gründen

Francesco Bagnaia: Für ihn wird Rossi wohl ein MotoGP-Team gründen

Bevor das geplante neue Petronas-SIC-Yamaha-Team über die Fahrerwahl nachdenkt, müssen zwei Teamplätze gesichert werden. Von Marc VDS oder Martinez?

Am liebsten wäre es Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta, wenn in der MotoGP-WM jeder der sechs Hersteller ein Kundenteam betreiben und beliefern würde.

Denn die Satellitenteams haben seit dem Ausstieg der Zigarettenfirmen wie Marlboro, Camel, Ducados, Fortuna, Chesterfield, HB, Lucky Strike und Gauloises einen schweren Stand.

Vielfach haben Energy-Drink-Firmen die Sponsorflächen übernommen, aber viele gingen genauso schnell, wie sie gekommen waren. Dark Dog, Power Horse, Red Devil, Grizzly, Drive M7, Go & Fun, Phantom und so weiter – alle verschwunden.

Das führte zu einem Aderlass bei den MotoGP-Teams. 2010 und 2011 traten nur noch 17 Stammfahrer auf.

Die Dorna holte durch die preiswerten Claiming Rule-Bikes 2012 und 2013 und die Open Class (ab 2012) neue Teams in die Königsklasse, sind standen oft auf schwachen Beinen, sie kamen aus der Superbike- oder Moto2-WM.

Teams wie IodaRacing, Forward, Paul Bird Motorsport und AB Motoracing wurden von der Dorna bald wieder abserviert, die zurückgeholten Plätze wurden an Werke wie Suzuki und KTM vergeben.

Und Gresini, Tech3, Avintia, Martinez, LCR, Pramac und Marc VDS bekamen als Kundenteams Verträge von 2017 bis 2021.

Jetzt wird sich Marc VDS nach vier Jahren wohl frühzeitig aus der MotoGP-WM zurückziehen. Die Dorna hat nichts dagegen, man würde 5 bis 5,8 Millionen Euro an Zuschüssen für die Königsklasse einsparen und könnte mit 22 Piloten und elf statt zwölf Teams antreten.

Als der Sepang-Circuit-Chef Razlan Razali samt Yamaha und Petronas im Mai Interesse an zwei MotoGP-Plätzen zeigte, gab es zwei Möglichkeiten: Entweder man würde dem potenziellen neuen Team die zwei VDS-Plätze für 2019 bis 2021 übergeben. Oder man würde ein Joint Venture mit dem finanzschwachen Pull & Bear-Ducati-Team von Jorge «Aspar» Martjnez einfädeln.

Doch Martinez sagte in Mugello zu SPEEDWEEK.com: «Ich verkaufe nichts.»

Der Malaysier Razlan Razali hingegen beteuerte: «Wir müssen die Kontrolle haben. Es darf keine Probleme oder Komplikationen geben, wenn staatliche malaysische Unternehmen wie Sepang Circuit und Petronas Geld investieren.»

Deshalb klären Dorna, IRTA, Yamaha, Petronas und SIC jetzt ab, ob sich der finanziell nicht auf Rosen gebettete Martinez nicht doch von seinen MotoGP-Plätze trennen will.

Bis Ende Juni müssen SIC und Petronas bei Yamaha die Bestellungen für die Bikes für 2019 aufgeben.

Da sich Jorge Lorenzo zu Repsol-Honda und Iannone zu Aprilia abgesetzt hat, muss das Petronas-SIC-Yamaha-Team einen neuen Teamkollegen für Franco Morbidelli suchen.

Die Zeit drängt: Und Marc VDS hat die Plätze für 2019 bisher noch nicht zurückgelegt.

Denn der neue Marc VDS-Vertraute Emilio Alzamora möchte das Team mit Honda, Marc VDS und Estrella Galicia 0,0 weiterführen, um den Honda-Piloten bei Estrella Galicia Aufstiegsmöglichkeiten von der Moto3 über die Moto2 bis zur «premier class» anbieten zu können. Aber das Geld reicht bisher bei weitem nicht für einen MotoGP-Aufstieg von Alex Márquez. Denn Marc van der Straten will nicht mehr 4 Millionen Euro jährlich zuschiessen.

Deshalb wird bis Ende Juni noch viel diskutiert und verhandelt werden.

Dorna-Chef Ezpeleta will das Startfeld aus einem triftigen Grund auf 22 Plätze reduzieren: Er braucht zwei «slots» in Reserve für den Fall, dass Valentino Rossi 2021 (oder früher) für sein SKY VR46-Team (mit Yamaha) zwei Plätze beansprucht. Am ehesten für 2021 – für seine Schützlinge Bagnaia und Morbidelli.

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