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Pol Espargaró (KTM): Das Motorrad muss steifer werden

Von Günther Wiesinger
Pol Espargaró

Pol Espargaró

Red Bull-KTM-Werkspilot Pol Espargaró stürzte im FP2 schwer, kam am Freitag in Assen nur auf Platz 19 und hofft auf Fortschritte mit dem neuen Material von WP.

In Assen begann für Pol Espargaró im Vorjahr jene Serie, die ihn in 18 Rennen 15 Mal in die Punkteränge beförderte – immer zwischen Rang 9 und 13.

Doch der Freitag auf dem 4,542 km langen Stichting Circuit van Drenthe in Assen brachte für den Red Bull-KTM-Werksfahrer wenig Lichtblicke. Er stürzte im FP2 und schaffte nur Platz 19, Rückstand auf Viñales: 1,444 Sekunden. Bradley Smith landete mit 1:34,700 min auf Platz 18.

«Das war trickreich. In der Früh haben wir hinten den Medium-Reifen genommen. damit hatte ich ein gutes Gefühl, wir haben auf der Piste eine anständige Performance gehabt, ich war nur 1,1 sec hinter der Bestzeit. Im FP1 haben wir am Schluss keinen neuen Reifen montiert. Im FP2 haben wir den weichen und den harten Reifen getestet. Ich bin dann in Kurve 7 schwer gestürzt. Es war mein Fehler. Ich denke, unser Potenzial ist besser als das, was wir am Freitag hier gezeigt haben. Ich bin gespannt, was wir morgen im FP3 zustande bringen.»

Wie ist der Crash passiert? «Ich war in der Kurve 6 ein bisschen zu schnell. Ich war dann beim Richtungswechsel für Turn 7 ein bisschen zu spät. Ich bin von der Linie abgekommen, bei diesen Richtungswechseln haben wir immer Mühe… Ich habe dann beim Turning für Kurve 7 den Vorderreifen zu stark belastet. Ich spürte einen leichten Rutscher, aber bei diesem Speed war nicht viel zu machen. Ich konnte den Sturz nicht vermeiden.»

«Ich habe das Gefühl, wir haben beim Turning einfach Mühe. Wenn wir bremsen, schiebt das Motorrad immer noch nach vorne, dabei sollen wir bereits einlenken. Dieses Problem hatten wir bereits in Mugello in den schnellen Schikanen. Wir haben in der ersten Kurve kein ideales Turning und kommen dann in den Schikanen in der zweiten Kurve in Schwierigkeiten. Ich habe mich bemüht, die Kurven 6 und 7 schnell zu fahren, aber das hat nicht geklappt.»

«Unser Testfahrer Mika Kallio hat ja schon einen 2019-Prototyp im Einsatz. Ich hoffe, mit diesem Bike können wir die Bereiche, in denen wir am meisten leiden, aus der Welt schaffen. Hoffentlich erlaubt uns das neue Motorrad, an jenen Stellen, wo wir jetzt Mühe haben, schneller zu fahren.»

Pol Espargaró hat beim Barcelona-Montag-Test neue Komponenten von WP Suspension getestet. Hat er diese Teile am Freitag in Assen verwendet?

«Ja, wir probieren das alles. Bradley hat sich mehr darauf konzentriert als ich, er hat Gabeln und Federbeine probiert. Es sieht so aus, als hätte er ein gutes Gefühl mit den neuen Gabeln und dem neuen Material. Ich habe im FP1 neues Suspension-Material probiert. Es war gut, aber wir brauchen mehr Runden.»

«Besonders auf dieser Piste mit den vielen schnellen Kurven bedeutet jede kleine oder große Bewegung im Fahrwerk einen Zeitverlust», sagt Pol. «Dann verlierst du Speed. Wir gehen in eine Richtung, die uns ein steiferes Motorrad bringt, ein härter abgestimmtes Motorrad. Aber wir müssen noch genauer rausfinden, welche Richtung wir einschlagen müssen. Aber das neue Material hat gutes Potenzial.»

Was sagt Pol Espargaró zu den Michelin-Reifen in Assen? «Die weiche Mischung funktioniert ganz gut. Der Medium-Reifen ist ein Desaster. Der harte Reifen ist wieder gut. Das ist die zweite Möglichkeit… Bei Michelin lässt sich nicht vorhersagen, welcher ist der Medium, welcher ist der harte Reifen? Medium, Hard und Soft haben oft nicht die Reihenfolge, die uns von Michelin glaubhaft gemacht wird. Es hängt oft von der Streckentemperatur ab, welche Mischung besser oder schlechter funktioniert. Hier funktioniert der harte Hinterreifen viel besser als der Medium… Wir können uns nie im Kopf eine Liste erstellen, welcher Reifen besser funktioniert. Das wissen wir erst, wenn wir sie ausprobiert haben. Momentan sieht es so aus, als wäre für uns die harte Mischung die beste Option für das Rennen.»

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