Dani Pedrosa: Deal mit Petronas-Yamaha nur Formsache
Dani Pedrosa: Von Honda zu Yamaha
Wie erwartet gab Dani Pedrosa auch am Donnerstag in Assen nicht preis, ob er weiterfahren oder zurücktreten wird.
«Ich weiß, dass sehr viele Leute und Fans auf meine Entscheidung warten und Informationen haben wollen. Aber leider kann ich bisher nichts anderes sagen als vor zwei Wochen beim Catalunya-GP. Ich habe gehofft, dass ich hier schon weiter sein würde. Aber es geht alles ein bisschen langsam vor sich. Aber bisher können wir keine exakte Aussage machen. Ich muss also um Geduld bitten.»
Diese Aussage machte Dani Pedrosa bei der Pre-Event-Pressekonferenz in Assen am Donnerstag nach 17 Uhr.
Punkt 18.30 Uhr spazierte er mit einem Notizblock in der Hand von der HRC-Hospitality ins Dorna-Office.
Dort hatten sich den ganzen Tag lang die Yamaha-Rennmanager, der malaysische Teambesitzer Razlan Razali und Teambesitzer Jorge Martinez die Klinke in die Hand gegeben.
Denn es muss noch ausgehandelt werden, unter welchen Voraussetzungen «Aspar» Martinez seine beiden MotoGP-Teamplätze an das neue Petronas-SIC-Yamaha-Team abtritt.
In Mugello hatte Jorge Martinez gegenüber SPEEDWEEK noch beteuert: «Ich verkaufe nichts.»
Petronas, Yamaha, Martinez und Dorna wollen den Deal beim GP von Deutschland verkünden. Bis dahin werden die letzten Details noch ausgehandelt. In den wichtigen Standpunkten herrscht bereits Einigkeit.
Das Fahrerduo wird aller Voraussicht nach aus Dani Pedrosa und Franco Morbidelli bestehen. Der Sepang International Circuit und die Mineralölfirma Petronas haben das Budget bereits zugesagt und abgesegnet.
Dani Pedrosa findet es inzwischen durchaus reizvoll, nach 13 Jahren bei Repsol-Honda und 18 Jahren auf Honda endlich für ein anderes Fabrikat und ein anderes Team in die Schlacht zu ziehen.
«Die Gespräche machen Fortschritte. Ich bin zuversichtlich, dass wir eine gute Lösung finden werden», sagt Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis. «Wenn Dani einer der beiden Fahrer wird, wären Yamaha und ich glücklich.»
Und Valentino Rossi erklärte am Donnerstag in Assen ohne Umschweife: «Ich denke, Franco Morbidelli wird auf der Yamaha eine gute Figur machen.»
Auch Movistar-Yamaha-Werkspilot Maverick Viñales erklärte, er würde sich über Dani Pedrosas Wechsel zu Yamaha freuen. «Er könnte sicher viele Informationen mitbringen.»
Pedrosa fiel nach dem Mugello-Crash in der WM bis auf den zwölften Rang zurück. Er hat 2018 bisher erst zwei fünfte Plätze (in Le Mans und Catalunya) als beste Ergebnisse vorzuweisen. In Las Termas kollidierte er mit Johann Zarco, in Jerez mit Dovizioso und Lorenzo.
Dani Pedrosa wurde von Yamaha bereits 2019-Werksmaterial in Aussicht gestellt. «Wir haben zwei Werksfahrer in unserem Factory-Team, und die werden bei der Entwicklung der Motorräder im Vordergrund stehen», sagt Lin Jarvis. «Ja, wir können gleichwertige Motorräder in einem anderen Team anbieten, das ist eine Frage des Geldes. Die Neuentwicklungen kommen zuerst im Werksteam zum Einsatz. Wenn wir genug Zeit haben, werden wir dieses neue Material an andere Fahrer weitergegeben. Das hängt von den Finanzen ab. Denn es gibt Preisunterschiede zwischen den unterschiedlichen Bike-Spezifikationen.»
Übrigens: Der Niederländer Wilco Zeelenberg, der mit Lorenzo bei Yamaha drei Titel gewann und jetzt für Yamaha als «Track Analyst» (also als Riding Coach) bei Maverick Viñales agiert, soll bei Petronas-Yamaha die Aufgabe des Teammanager übernehmen.
«Ja, wir sind im Gespräch», bestätigte Wilco Zeelenberg, 1990 Viertelliter-GP-Sieger auf dem Nürburgring, diese Verhandlungen am Donnerstagabend in Assen.
Bis zum GP von Deutschland sollen alle Einzelheiten geklärt werden. Dann wird das neue Team die Pläne präsentieren.