Hafizh Syahrin sorgt für Sensation: Platz 4 in Brünn
Hafizh Syahrin mag es heiß
Schneller als die Yamaha-Stars Maverick Vinales (6.), Valentino Rossi (7.) und Teamkollege Johann Zarco (9.): MotoGP-Rookie Hafizh Syahrin hatte nach seinem vierten Platz am Freitag ein fettes Grinsen im Gesicht.
«Mein bester Freitag aller Zeiten», schwärmte der Malaysier. «Ich bin von mir selbst überrascht. Ich fühlte mich schon am Morgen sehr gut auf dem Motorrad und bin motiviert für die zweite Saisonhälfte. Am Nachmittag habe ich einige Reifen versucht, vor allem die harte Mischung. Ich habe nie zuvor den harten Vorderreifen verwendet, mit dem harten Hinterreifen hatte ich mal einen heftigen Highsider, seither fehlte es mir an Vertrauen zu ihm. Heute fühlte ich mich schon in der ersten Runde gut damit und hatte gleich eine ordentliche Pace. Jetzt verstehe ich, wie dieser Reifen funktioniert, deshalb bin ich nahe dran an den anderen Fahrern.»
Diese Untertreibung schreiben wir seiner asiatischen Zurückhaltung zu. Nur drei Fahrer waren am Freitag schneller: Dani Pedrosa (Repsol Honda), Danilo Petrucci (Alma Pramac Ducati) und Alvaro Bautista (Angel Nieto Ducati). Syahrin fehlen lediglich 0,224 sec zur Bestzeit.
Für Samstag traut sich der 24-Jährige keine Vorhersage zu. Um sich direkt für Q2 zu qualifizieren, muss er nach den drei freien Trainings in den Top-10 sein. «Einige Fahrer werden sicher zulegen», ist Syahrin überzeugt. «Fahrer wie Márquez, er wurde heute nur Zehnter. Am Samstagmorgen sind wegen der niedrigeren Streckentemperatur wahrscheinlich alle Fahrer schneller. Ich hoffe, dass ich mich auch um 2 oder 3/10 sec steigern kann und damit in den Top-10 bleibe. Ich möchte es direkt in Q2 schaffen und hoffe, dass ich dann immer noch so ein gutes Gefühl für mein Motorrad habe. Ich war schon oft nahe dran an Q2, habe es aber nie geschafft.»
Während beinahe alle Fahrer über die Hitze in Tschechien stöhnen, die Temperaturen betrugen heute über 30 Grad Celsius, ist Syahrin als Malaysier sogar heißeres Wetter gewöhnt.
«Ich fühle mich bei diesem Wetter vielleicht etwas komfortabler», überlegte der Yamaha-Pilot. «Mir macht die Hitze nichts. Für mich geht es nur darum, vom Motorrad die richtigen Rückmeldungen zu bekommen. Ich spüre hier auch keinen Stress, es ist wie während Testfahrten. Die ersten neun Rennen habe ich mich selbst unter Druck gesetzt, um es in Q2 zu schaffen. Ich wollte es so arg, dass nichts mehr ging. Jetzt bin ich ruhig und entspannt, das zahlt sich aus.»