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Viñales, Yamaha und Forcada: Haussegen hängt schief

Wegen der enttäuschenden Resultate liegen bei Maverick Viñales die Nerven blank. Jetzt ist der Krach mit Crew-Chief Ramon Forcada eskaliert.

Movistar-Yamaha-Pilot Maverick Viñales hat im Moment nicht nur Probleme auf der Rennstrecke auszusortieren. Im Team kriselt es gewaltig. Der vierfache-MotoGP-Sieger musste sich in Brünn am Samstag durch die Mühle des Qualifying 1 wühlen, ehe der Spanier in Q2 auf dem enttäuschenden zwölften Startplatz sitzen blieb. Im Team brodelt es bereits seit Wochen. Den Abstand von 56 Punkten Abstand auf Marc Márquez wird Viñales wohl auch in Brünn nicht reduzieren können. Teamkollege Rossi fährt ihm regelmäßig um die Ohren.

Viñales ist unzufrieden mit dem M1-Paket, er wirkt mürrisch und leicht reizbar. Dem internen Klima nicht förderlich war auch die Tatsache, dass der Wechsel seines Crew-Chiefs Ramon Forcada zu Dani Pedrosa in die Petronas-Kundentruppe lange Zeit als beschlossene Sache galt, bis Pedrosa auf dem Sachsenring offiziell seinen Rücktritt erklärte.

Zum für alle sichtbaren Eklat im Lager von Viñales kam es Brünn am Samstag nach dem Ende von FP3 am Vormittag, als der 23-Jährige als Elfter hinter dem späteren Pole-Sitter Andrea Dovizioso um die Lächerlichkeit von drei Tausendstelsekunden den direkten Einzug in Q2 verpasste. Als Viñales fuchsteufelswild zurück in die Box gerollt kam, bedachte er seine Crew mit einer hämischen Applaus-Geste.

Dies dürfte für alle Beteiligten zu viel gewesen sein. Noch vor den internen Team-Briefings bei Yamaha musste Viñales bei Rennchef Lin Jarvis und Communications-Director William Favero antanzen. Dort gab es ein Sprechverbot zu sämtlichen internen Angelegenheiten. Vor dem Media-Debrief am Samstag in der Movistar-Yamaha-Hospitality, das wegen der Standpauke später begann, wurde ausdrücklich darauf verwiesen, dass Viñales nur Fragen zum Geschehen auf der Piste beantworten würde.

Es war nämlich noch einiges anderes vorgefallen. Ramon Forcada hatte bei Movistar-TV in Spanien ein Interview gegeben. «Ich war überrascht, als ich gehört habe, dass mich Maverick als Crew-Chief austauschen will», erzählte Forcada. «Er hat vorher nie mit mir geredet und sich nie beschwert. Als mir Yamaha dann erklärte, dass er 2019 einen neuen Crew-Chief bekommt, war ich sprachlos. Wir haben unsere Arbeitsweise im Team nie geändert. Sie war jahrelang mit Jorge Lorenzo erfolgreich, auch zu Beginn mit Maverick.»

Zur Erinnerung: Viñales wird nach diesem Jahr den Spanier Esteban Garcia als Crew-Chief erhalten, mit dem er schon 2013 bei seinem Moto3-Titelgewinn auf KTM zusammengearbeitet hat und der seit einem Jahr bei Red Bull KTM für Bradley Smith zuständig ist.

Am Samstag gab es Gerüchte, wonach Brünn sogar schon das letzte Rennen von Ramon Forcada an der Seite von Viñales gewesen sein könnte. «Ich weiß nicht, ob ich nach diesem Wochenende noch für Viñales zuständig sein werde», schürte der sichtlich enttäuschte und introvertierte Forcada diese Meldungen. «Aber eigentlich ist es meine Absicht, mit derselben Motivation bis zum letzten Rennen 2018 weiterzuarbeiten.»

Der Haussegen in der Crew von Viñales hängt jedenfalls ziemlich schief. Denn auch Chefmechaniker Ullata, der schon für Crivillé und Lorenzo gearbeitet hat und als extrem erfahrener Techniker gilt, soll die Kündigung erhalten haben. Das sagte er gegenüber Movistar und spanischen Journalisten. Yamaha wollte diese Aussage nicht bestätigen.

Offenbar braucht Viñales nach dem aktuellen Resultaten frischen Wind und neue Ideen in der Box.

Und Yamaha wird sich fragen, ob es eine gute Idee war, Viñales bereits im Januar neu für zwei Jahre zu verpflichten. Denn später kam plötzlich Lorenzo auf den Markt.

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