Stefan Bradl: «Lorenzo kann mit der Honda gewinnen»
«Die Vorbereitung auf diesen Grand Prix war besser als für Brünn, weil ich letzte Woche hier zwei Tage lang schon einige Runden fahren konnte», schilderte Stefan Bradl am Donnerstagabend in Misano. «Es war sehr heiß, aber ich hoffe, dass ich von den Tests einige Daten hernehmen kann für das GP-Wochenende. Grundsätzlich ist unser Ziel, das Rennen in den Punkten zu beenden. Aber die Konkurrenz ist stark, deshalb sind Prognosen schwierig. Wenn du einen guten Run hast und alles gut läuft, kann es dich auch mal nach vorne spülen. Anderseits kann es dich auch ruck-zuck ein bisschen nach hinten reichen. Wenns es normal läuft, sollzten Punkte drin sein. Das ist mein Anspruch. Das Level habe ich auch als Fahrer.»
«Als HRC-Testfahrer habe ich beim Misano-Test natürlich neue Teile ausprobiert. Ich werde aber am Wochenende eine 2018-Maschine einsetzen und mich auf das Wochenende konzentrieren. Es gibt ja von Honda für dieses Jahr für die MotoGP-Klasse zwei unterschiedliche Motorspezifikationen, eine von 2017, eine von 2018, ich habe die neue Version, aber die Entwicklung für die GP-Einsätze ist seit Katar eingefroren.»
Es ist längst durchgesickert, dass Jorge Lorenzo beim Sonntag-Test in Misano am 19. August mit weichen Rennreifen erstaunlich schnelle Long-Runs absolviert und die Konkurrenz gedemütigt hat.
«Es hab keine offizielle Zeitnahme, aber ich habe gehört, dass Lorenzo sehr, sehr schnell unterwegs war», bestätigte Bradl. «Aber es ist ja bekannt, dass Ducati in letzter Zeit in den Rennen mit sehr weichen Reifen fahren kann, während Honda immer mit der härteren Mischung unterwegs ist. Das ist nix Neues. Aber wir arbeiten daran, dass wir uns in dieser Hinsicht verbessern und wir mit den weichen Reifen künftig besser umgehen können. Lorenzo hat einen weichen, flüssigen Fahrstil. Und da Ducati die weichen Reifen oft über die Distanz bringt, kommt ihm diese Situation entgegen.»
Wird sich Jorge Lorenzo schnell an die Honda gewöhnen? «Er muss sich schon umstellen nach den zwei Ducati-Jahren. Aber auch das Motorrad muss er entsprechend anpassen. Es kann ja sein, dass er beim Set-up eine Richtung einschlägt, die noch keiner probiert hat. Jorge ist dreifacher MotoGP-Weltmeister. Er wird sich mit der Honda sicher zurechtfinden. Bei Ducati hat es bei ihm auch einige Zeit gedauert, aber man sieht, er kann Rennen gewinnen. Ich glaube, dass er auch auf der Honda Rennen gewinnen kann. Wie lange es dauern wird und wie viel Aufwand er dafür betreiben muss, das muss man abwarten.»