Dovizioso: Warum Lorenzo so schwer zu überholen ist
Ducati-Duell: Jorge Lorenzo gegen Andrea Dovizioso
In Misano eroberte Andrea Dovizioso seinen dritten MotoGP-Sieg 2018 für Ducati. Sein Teamkollege Jorge Lorenzo stürzte, als er versuchte, Dovizioso in den letzten Runden noch abzufangen. Marc Márquez klebte an Lorenzos Hinterrad, konnte aber nur am Mallorquiner vorbeigehen, wenn dieser einen Fehler machte.
Dovizioso analysierte das Rennen so: «Ich weiß nicht, was Lorenzo dachte. Ich erwartete, dass er zu Beginn des Rennens sehr schnell sein wird, aber er pushte meiner Meinung nach nicht zu hundert Prozent, um einen Vorsprung herauszufahren. Er schonte den Hinterreifen, denke ich. Das Limit des Vorderreifens war viel schneller erreicht als im Training. Das hat ihn wohl auch eingeschränkt. Als ich ihn überholte, wollte ich nicht unbedingt führen. Ich wollte aber der Hitze seiner Maschine entgehen. Wenn du führst, ist das normalerweise schlechter, aber durch die Charakteristik der Reifen und die Art von Rennen ist es besser, vorne zu liegen. Ich wollte hinter ihm sein, wenn er am Ende des Rennens pusht. Aber ich lag vorne, als er so schnell wurde. Ich musste antworten und ging ein Risiko ein.»
Dovizioso erklärte auch, warum sein Teamkollege so schwer zu überholen ist. «Unsere Fahrstile sind recht unterschiedlich. Er bremst zuerst sanfter, aber im letzten Teil der Bremsphase bremst er viel stärker als ich. Das ist auch der Grund dafür, warum man ihn so schwer überholen kann. Er bleibt am Kurveneingang auch sehr weit innen. Das ist das Gegenteil seines Fahrstils im letzten Jahr und mit der Yamaha.»
Nach seinem Sieg wurde Dovizioso von den italienischen Fans wie ein Held gefeiert. «Dieser Sieg war auf mehrere Arten sehr wichtig. Einerseits für Ducati, da sie dort seit 2007 nicht mehr gewonnen haben, was deutlich zeigt, dass die Maschine hier nicht gut funktioniert hat. Nun war die Ducati in Misano das beste Bike. Zudem war der Sieg in dieser Phase der Saison im Hinblick auf die Gesamtwertung sehr wichtig, denn es ist eine der besten Strecken für Jorge. Ich schrie die ganze letzte Runde und war sehr zufrieden. Solche Dinge passieren nicht oft in deiner Karriere. Wie dieser Sieg in Misano.»