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Phillip Island: MotoGP-Piloten für Terminverschiebung

Von Petra Wiesmayer
Weltmeister Marc Márquez war einer der zahlreichen Fahrer, die in Australien stürzten

Weltmeister Marc Márquez war einer der zahlreichen Fahrer, die in Australien stürzten

Nach dem MotoGP-Qualifying am Samstag auf Phillip Island wurde im Fahrerlager heftig diskutiert, ob es vielleicht besser wäre, den Grand Prix von Australien um eine Stunde oder sogar auf ein anderes Datum zu verlegen.

Pünktlich zum zweiten Teil des Qualifyings der MotoGP-Klasse am Samstag fing es in Phillip Island an zu nieseln – allerdings nicht auf der gesamten Strecke, sondern nur stellenweise. Die Fahrer wagten sich zwar alle mit Slicks auf die Strecke, die Bedingungen seien aber «furchterregend» gewesen, waren sich nachher alle einig.

Um bei diesen Verhältnissen am Limit zu fahren, hätte man «große Eier» gebraucht, beschrieb Valentino Rossi die Situation, in der man keine Ahnung hatte, ob er ob der Asphalt hinter der Kurve trocken oder nass war. Wetterbedingungen wie diese sind im australischen Frühling aber an der Tagesordnung und auch Crashs sind an der Tagesordnung, was die Diskussionen aufbrachte, ob vielleicht eine Verlegung des Rennens in den Frühling sinnvoll wäre.

Debattiert wurde auch eine Verlegung der Startzeit um eine Stunde auf 15:00 Uhr Ortszeit, eine Lösung, die als wahrscheinlicher gilt als eine Verlegung des Grand Prix auf Februar oder März.

Polesetter Marc Márquez sagte nach dem Qualifying, er glaube, dass eine Anpassung der Startzeit nicht viel bewirken würde. Es wäre sinnvoller, die allgemeine Sicherheit auf und rund um die Strecke zu verbessern.

«Die Anzahl der Unfälle würde sich durch eine Verlegung der Startzeit kaum ändern. Wir fahren hier sehr schnell, es ist kalt, und dadurch alles steifer, wie zum Beispiel die Reifen. Die Reaktionen des Motorrads sind aggressiver», erklärte der Spanier. «Aus diesem Grund haben wir viele Unfälle. (Wenn) wir den Zeitplan ändern, handelt es sich nur um eine Stunde, vielleicht wird es dadurch ein wenig besser. Wir haben darüber gesprochen, aber wir haben auch über andere Sicherheitsfragen auf dieser Strecke gesprochen, die wichtiger sind, dass sie vorangetrieben werden: zum Beispiel den Naturrasen an einigen Stellen zu entfernen, weil das hier die einzige Strecke ist, auf der wir noch Naturrasen haben.»

Yamaha-Pilot Maverick Viñales meinte, dass eine Änderung des Datums einen großen Vorteil bringen könnte, denn bei den Testfahrten vor der Saison seien die Bedingungen viel besser gewesen. «Eine Stunde eher würde schon helfen, denn hier ist es um 3 Uhr nachmittags am wärmsten, aber auf die Stürze hat das sicher keinen Einfluss. Es ist hier um dieses Jahreszeit immer kalt und besonders in diesem Jahr ist es sehr windig. Ich denke also, zu dieser Jahreszeit wird immer schwierig sein. Wenn es nach mir ginge, dann würde ich das Datum ändern. Als wir im Februar hier waren, war das Wetter ausgezeichnet. Es war ziemlich warm und es gab nicht sehr viele Unfälle. Sicher würde es auch einen Unterschied ausmachen, wenn das Rennen um 3 Uhr starten würde, weil die Streckentemperatur dann höher wäre und auch der Wind wärmer.»

Der Franzose Johann Zarco, drittschnellster im Qualifying, stimmte zu, dass eine Änderung des Datums des Grand Prix von Australien die größten Auswirkungen haben würde. «Ich freue mich über die Diskussion, die wir diese Woche hatten, es war sehr interessant. Für mich geht es nicht zu sehr um die Zeit, sondern mehr um das Datum. Zu Beginn der Saison haben wir vielleicht mehr Chancen auf eine wärmere Temperatur.»

In das gleiche Horn stieß auch KTM-Pilot Bradley Smith. Auch er würde lieber zu Beginn des Jahres auf Phillip Island fahren. «Ich war im Winter hier und da war das Wetter natürlich viel schöner, aber es war auch windig. Es kommt also darauf an, worüber Fahrer sich beschweren. Der Wind ist hier immer ein Faktor und es wird immer gefährlich sein, auch aufgrund des Streckenlayouts, und es werden auch immer Unfälle passieren. An diesem Wochenende ist die Schwierigkeit meiner Meinung nach, dass nur ein Vorderreifen für die meisten Fahrer zu funktionieren scheint, und das ist der weiche Vorderreifen», betonte er.

«Ich denke, das ist wirklich die einzige Gefahr. Wenn man hierher kommt und es ist sonnig, ist trotzdem der Wind da und ich glaube, dass der Wind es immer gefährlich macht. Das ist etwas, das man berücksichtigen muss. Es kommt aber auch darauf an, wo man die Gefahr sieht. Ist es die Temperatur oder der Wind?»

Aprilia-Fahrer Aleix Espargaró sieht ebenfalls die recht kühlen Temperaturen in Australien zu dieser Jahreszeit als größtes Problem und Sicherheitsrisiko. «Es ist sehr schwierig, auch mental, wenn so viele Fahrer zu Boden gehen. Wenn man auf dieser Strecke stürzt, dann ist das normalerweise bei sehr hoher Geschwindigkeit. In der letzten Saison habe ich mich an meiner linken Hand verletzt, Cal [Crutchlow] hat sich dieses Jahr verletzt. Es macht schon Angst. Es ist sehr kalt und man rutscht sehr leicht über das Vorderrad weg. Wenn wir in Australien fahren könnten, wenn es wärmer ist, dann wäre das einfacher.»

«Wir müssen Dorna dazu bringen, zu einem anderen Zeitpunkt des Jahres nach Australien zu kommen», betonte er. «Nicht um den Sommer zu genießen, darum geht es mir nicht, sondern wegen der Sicherheit. Jedes Jahr zieht sich jemand eine schlimme Verletzung zu, weil die Geschwindigkeit auf dieser Strecke sehr hoch ist, deshalb müssen wir hier bei wärmeren Temperaturen fahren. Im Moment ist es hier sehr schwierig, ein MotoGP-Bike zu fahren.»

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