Stefan Bradl (LCR): «Ich möchte hier Punkte holen»
Stefan Bradl heute im Paddock beim Malaysia-GP 2018
Stefan Bradl (28) bekam am vergangenen Freitag den Anruf von Repsol-Honda-Teamprinzipal und HRC-Manager Alberto Puig, der ihm mitteilte, dass Cal Crutchlow nach dem 230-km/h-Crash in Turn 1 auf Phillip Island auf jeden Fall für Sepang ausfällt. «Es war in Deutschland ungefähr 10 Uhr am Vormittag. Ich hatte das FP2 nicht im Fernsehen angeschaut. Ich glaube, ich habe da noch geschlafen. Als ich aufgewacht bin, ist mir klargeworden, dass Cal Crutchlow einen Riesencrash gehabt hat. Aber ich hatte keine Ahnung, ob er verletzt war. Der Anruf von Alberto hat mir Klarheit geschafft, er gab mir den Marschbefehl nach Malaysia. Ich werde das Rennen bestreiten, sagte er mir. Der Flug wurde noch am Freitag gebucht, am Sonntagabend bin ich abgeflogen.»
«Das waren gute News für mich, obwohl ich anderseits auch an Cal denken musste, denn seine Verletzung im rechten Fuß ist nicht ohne. Aber die Zusammenarbeit mit der Mannschaft von LCR, für die ich von 2012 bis 2014 gefahren bin, war natürlich ein Ansporn für mich. Beefy, Joan, Javi, Chris – es sind noch alle Techniker von damals dabei, nur Brian Harden als Data-Recording-Ingenieur ist ersetzt worden, weil er jetzt bei KTM ist. Es hat ein großes ‘welcome back’ gegeben, als wir uns hier getroffen haben», berichtet der Bayer. «Die ganze Anreise war gut organisiert. Ich konnte mich ein paar Tage an die Hitze und das Klima gewöhnen. Das war alles easy.»
Stefan Bradl hat die Honda RC213V seit Jerez (in der Woche vor dem Aragón-GP am 19./20. September) nicht mehr getestet, also seit fünfeinhalb Wochen keine Rennmaschine gesteuert. «Als ich auf dem Sachsenring für Franky Morbidelli bei Marc VDS eingesprungen bin, war es schlimmer, damals lag der letzte Test mehr als zwei Monate zurück», erinnert sich der Moto2-Weltmeister von 2011, der damals hier in Sepang hinter Tom Lüthi Zweiter wurde. «Ich fahre hier die Maschinen von Cal. Natürlich habe ich das Ziel, Punkte zu holen, das hatte ich auch in Brünn und Misano, aber es hat dort nicht geklappt. Aber wir wissen ja, dass es hier eng zugeht, ich gehe entspannt an diesen Grand Prix heran.»