Marc Márquez (Honda/1.): «Ich fuhr rein instinktiv»
Marc Márquez musste in Malaysia kämpfen
«Das war ein sehr, sehr, sehr hartes Rennen, weil wir vom siebten Platz gestartet sind. Das war eine extra Motivation, denn aus der dritten Startreihe hatte ich in der Vergangenheit noch nie gewonnen, daher war das eine extra Motivation», strahlte der Weltmeister nach dem Rennen.
Márquez war am Samstagabend von der Pole-Position auf Startplatz 7 zurückversetzt worden, nachdem er Suzuki-Ecstar-Pilot Andrea Iannone im zweiten Teil des Qualifyings in die Quere gekommen war und dem Italiener eine schnelle Runde ruiniert hatte. Lange war Márquez aber nicht auf dem siebten Platz, denn schon gleich nach dem Start machte er sich auf den Weg nach vorne.
«Es war aber wirklich schwierig», betonte er. «Die erste Runde war zwar gut, aber nicht die beste meiner Karriere. Ich habe einige Fahrer überholt, dann sah ich aber, dass Valentino von Beginn an richtig Gas gab. Ich fuhr dann ein paarQualifying-Runden und kam nach vorne, aber ich habe dabei meine Reifen überhitzt.»
Und beinahe wäre er auch gestürzt, erzählte der 25-Jährige weiter. «Es sah so aus, als sei Valentino nicht mehr so weit weg, aber ich hatte Probleme. Mir ging das Vorderrad immer wieder weg und in der letzten Kurve konnte ich mich gerade noch mit dem Ellenbogen retten. Dann sagte ich mir, bleib cool, fahr intelligent und versuche, die Reifensituation zu verstehen. Das habe ich getan und fühlte mich Schritt für Schritt besser. Ich sah, dass ich eine Zehntelsekunde nach der anderen auf Valentino aufholte und das gab mir einen zusätzlichen Motivationsschub.»
«Ich kam näher und näher und näher. Ich fuhr rein instinktiv. Ich habe mich um nichts gekümmert, sondern fuhr nur instinktiv. Ich war am Limit, aber er war aber auch am Limit. Als ich nur noch sechs Zehntel hinter ihm war, machte er einen Fehler und fuhr etwas zu weit. Er stürzte, und von diesem Moment an sagte ich mir, jetzt beende das Rennen und genieße die letzten drei Runden.»
Für Marc Márquez war der Kampf gegen Valentino Rossi und Yamaha in Malaysia eine kleine Überraschung, nachdem er sich den größten Teil der Saison mit Ducati und Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo auseinandersetzen musste. «An diesem Wochenende war Yamaha extrem schnell. Als ich hinter Johann [Zarco] herfuhr und besonders auch hinter Valentino, sah ich, dass sie aus den Kurven heraus eine unglaubliche Beschleunigung haben und einen unglaublichen Grip», berichtete Márquez.
«Ich weiß nicht, wie der Reifen in der letzten Runde gewesen wäre, denn sie haben den Hinterreifen sehr beansprucht. Ich habe das auch versucht, konnte es aber nicht. Mir war aber klar, dass wir Probleme gehabt hätten, das Rennen zu gewinnen, aber wo ist das Limit? Das weiß man nie. Man pusht nur. Man kennt das Limit des anderen Fahrers nicht. Ich bin stolz, weil wir auf einer einer Strecke, auf der wir immer zu kämpfen haben, wieder vorne dabei waren.»
Mit dem Sieg in Sepang sicherte Marc Márquez Honda Platz 1 in der Konstrukteurswertung, das sei aber nicht genug. Dieser Sieg müsse nun der Auftakt sein für weitere Fortschritte in der Saison 2019, betonte der Honda-Pilot. «Normalerweise sind es die Ducati, gegen die ich kämpfen muss, dieses Mal waren aber die Yamaha die Stärksten und wir waren da. So müssen wir weitermachen, denn für nächstes Jahr wird es wichtig sein, dass wir uns verbessern. Natürlich haben wir die Fahrer-WM gewonnen und heute auch die Konstrukteurs-WM, das reicht aber nicht. Wir müssen uns verbessern, denn die anderen Hersteller verbessern sich auch.»
Vor dem letzten Saisonrennen in Valencia in zwei Wochen liegt Honda mit 424 WM-Punkten nun uneinholbar auf Platz 1 der Konstrukteurswertung vor Yamaha. Marc Márquez hat seinen Titel 2018 längst in der Tasche. Seine Führung in der Fahrer-WM beträgt 101 Punkte auf Andrea Dovizioso.