Marc Márquez über Fight mit Rossi: «Waren am Limit»
Malaysia-GP: Marc Márquez auf der Jagd nach Valentino Rossi
Weil Marc Márquez im Qualifying von Sepang Andrea Iannone behindert hatte, bekam er einen «six place grid penalty» und wanderte vom ersten auf den siebenten Startplatz zurück. Das Ziel war für den Honda-Werksfahrer aber klar: «Ich bin mit der Einstellung ins Rennen gegangen, um den Sieg zu kämpfen.»
Während Valentino Rossi einen perfekten Start erwischte und sich gleich an die Spitze setzten konnte, bekam der Spanier bei seiner Aufholjagd Probleme. «Ich habe die Reifen überhitzt, ich wurde sozusagen zu diesem Fehler gezwungen, weil ich nur von der dritten Reihe aus losgefahren bin», erklärte er.
«Wenn die Reifen überhitzen, ist es so schwierig, sie wieder auf die richtige Temperatur zu bekommen. Aus diesem Grund bin ich zwar schnell nach vorne gekommen, aber ich musste dann etwas langsamer machen, weil ich mir gesagt habe: 'So kommst du nicht bis ins Ziel'. Ich habe dann aber Schritt für Schritt meinen Rhythmus wiedergefunden und sah, dass ich Valentino näher kam.»
Tatsächlich war der Vorsprung des Yamaha-Stars in Runde 12 bis auf 1,2 sec angewachsen, aber dann holte der Honda-Werksfahrer Zehntel um Zehntel auf und hatte den Abstand bereits halbiert. Alles sah danach aus, als käme es beim Malaysia-GP in den letzten Runden zum großen Showdown zwischen Márquez und Rossi.
«Ihr kennt mich, der Plan war, es bis zum Ende zu versuchen. Ich konnte nicht noch mehr geben, wir waren beide am Limit. Der Plan war einfach, ihn einzuholen und um den Sieg zu kämpfen. Wir fuhren auf einem sehr ähnlichen Level. Er war in der Kurve ein kleines bisschen weit, aber wenn du so kämpfst, willst du kein Zehntel verlieren. Er hat versucht, gleich wieder zurückzukommen, ist dann aber gestürzt», beschrieb Márquez die entscheidende Szene.
«Du willst gewinnen, egal wie», antwortete er auf die Frage, ob er lieber bis zur Ziellinie um den Sieg gekämpft hätte. «Wenn du in der letzten Kurve gewinnst, ist das Gefühl natürlich ein anderes, aber ich bin glücklich, das war ein extrem hartes Rennen.»
Der Weltmeister verglich den Rennverlauf mit dem Japan-GP. In Motegi kämpfte er in einem packenden Zweikampf mit Andrea Dovizioso um den Sieg, bis der Ducati-Fahrer in der 23. von 24 Runden zu Sturz kam. «Es war ähnlich wie in Motegi mit Andrea, wir haben gepusht, gepusht, gepusht. Es gab in Sepang zwar nicht so viele Überholmanöver, aber wir waren beide am Limit.»
Einen wesentlichen Unterschied gab es allerdings: In Japan war der WM-Titel noch zu vergeben, in Malaysia hatte ihn Márquez längst in der Tasche: «Wenn ich noch gegen Dovizioso um die Weltmeisterschaft kämpfen würde, wäre meine Position in Sepang der dritte oder vierte, vielleicht auch der zweite Platz gewesen. Ich hätte nicht um den Sieg gekämpft. Ich habe vielleicht drei oder vier Stürze abgefangen. Aber aus der dritten Reihe zu gewinnen, war eine Extra-Motivation, deshalb habe ich bis zum Schluss gepusht», erklärte ein glücklicher Márquez nach seinem neunten Saisonsieg und nach seinem insgesamt 70. GP-Sieg.