Lorenzo und Dovizioso: Gegenseitige Gehässigkeiten
Keine Freunde: Jorge Lorenzo (li.) und Andrea Dovizioso
Die beiden Ducati-Teamkollegen Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo richteten einander am GP-Wochenende in Sepang/Malaysia gegenseitig ein paar Freundlichkeiten aus. «Ich weiß nicht, warum Jorge hier nach dem Freitag-Training nicht weitergefahren ist», sagte Dovizioso den Journalisten.
Jorge Lorenzo sandte dann einige Nachrichten über Social-Media an seinen Kontrahenten aus. «Du bist ein netter Teamkollege. Vielen Dank», schrieb er zuerst einmal. Dann legte der dreifache Saisonsieger aus Spanien nach: «Wer ist Dovizioso? Ein ehemaliger 125-ccm-Weltmeister?»
Dann warf der stolze Lorenzo dem Italiener weitere Freundlichkeiten an den Kopf. «Glaubt Dovi, weil er jetzt so oft Zweiter geworden ist, ist er jemand?»
Fakt ist: Lorenzos Arzt in Spanien, der berühmte Dr. Xavier Mir, riet von der Teilnahme am Malaysia-GP ab. Der Ducati-Arzt schlug vor, Lorenzo solle zumindest am Freitag Fahrversuche machen.
Inzwischen ist durchgesickert: Wenn Lorenzo bei vier Grands Prix gefehlt hätte, hätte er laut Vertrag starke finanzielle Einbußen hinnehmen müssen. Aber die Aufgabe nach dem Freitag-Training in Buriram war die Schuld von Ducati, denn Jorge flog im FP2 wegen eines mutmaßlichen Bremsdefekts ab.
In Japan war er nicht fit, er drehte im FP1 nur eine Runde, dann waren die Schmerzen zu stark. Deshalb verzichtete Lorenzo auf den Australien-GP, ließ sich operieren – und war am Freitag 3,5 Sekunden hinter der Bestzeit. Wegen der starken Schmerzen schwang er sich am Samstag nicht mehr auf die Desmosedici, Michele Pirro übernahm das Motorrad.
Lorenzo hat also die für eine Gagenkürzung erforderlichen vier GP-Absenzen bisher nicht erreicht – denn Thailand ging auf das Konto des Herstellers.
Im Team gab es einige Stimmen die anmerkten, Jorge hätte durchaus schneller fahren können, aber er wolle jetzt lieber für die ersten Repsol-Honda-Testfahrten am 20./21. November in Valencia richtig fit sein und die Verletzung an der linken Hand nicht weiter beeinträchtigen.
Wenn der dreifache MotoGP-Weltmeister in Valencia antritt, muss ihm Ducati seine 12,5-Millionen-Euro-Jahresgage ohne Abstriche überweisen.