Dall’Igna (Ducati): Andere Strategie als mit Lorenzo
Andrea Dovizioso, Ducati-CEO Claudio Domenicali, Rennchef Gigi Dall’Igna und Danilo Petrucci (v.l.)
2017 unterlag Andrea Dovizioso im Titelkampf erst im letzten Rennen gegen Honda-Star Marc Marquez, dem Italiener und Ducati fehlten am Ende 37 Punkte. Vergangenes Jahr wurde Dovi erneut Vizeweltmeister, dieses Mal distanzierte ihn Champion Marquez um 76 Punkte.
Mit elf Siegen für Ducati und zwölf insgesamt ist Dovizioso nach Casey Stoner, der 2007 den einzigen WM-Titel für Ducati gewann und 23 Mal für sie siegte, der zweiterfolgreichste Fahrer. Zur Glückseligkeit fehlt nur noch der Titel.
Gigi Dall’Igna, General Manager Ducati Corse, hat die jahrelangen Niederlagen gegen Honda und Yamaha satt. Für 2019 setzt er alles auf die Karte Andrea Dovizioso. Mit der Verpflichtung des bislang sieglosen Danilo Petrucci wurde ein anderer Weg eingeschlagen als die letzten zwei Jahre mit dem dreifachen MotoGP-Weltmeister Jorge Lorenzo, der für 12 Millionen Euro Jahresgehalt den Titel nach Borgo Panigale holen sollte – und scheiterte.
«Unsere Fahrerstrategie hat sich verändert», unterstreicht Dall’Igna. «Bislang hatten wir zwei Fahrer, die an sich dachten und in eigenem Interesse handelten, egal ob das das Beste für das Team war. Jetzt möchten wir ein System, welches tendenziell das Gesamtergebnis verbessert. Ich rede nicht von Teamorder, sondern von Synergien bei der Entwicklung und der Abstimmung des Motorrads.»
«Andrea war schon bei Ducati, bevor ich ankam», erzählte Dall’Igna, der im November 2013 von Aprilia zu den Roten aus Bologna wechselte. «Er kennt die Mitarbeiter sehr gut und auch die Arbeitsabläufe. Außerdem ist Beständigkeit eines der wichtigsten Güter im Rennsport. Dovi hat letztes Jahr einige großartige Rennen gezeigt, wie in Doha, Brünn oder Valencia. Er beendet die letzten zwei Weltmeisterschaften als Zweiter. Er ist entschlossen, es besser zu machen. Das ist, was wir alle wollen.»
«Danilo fährt seit 2015 für Ducati und hat seither gute Rennen gezeigt», hielt Dall’Igna fest. «Er erreichte Podestplätze, hat aber noch nie gewonnen. Das muss dieses Jahr sein Hauptziel sein. Und, dass er gut genug ist, um in jedem Rennen um Podestplätze zu kämpfen.»