Valentino Rossi: Das Geheimnis seiner ewigen Jugend
Am Sonntag feierte Valentino Rossi einen runden Geburtstag – und nicht nur die Sportwelt verneigte sich vor ihm. Aber wie bewertet er selbst seine ersten 40 Jahre? «Sie waren schön. Ich bin glücklich mit dem, was ich gemacht habe und wie ich bin. Für das normale Leben ist es kein Problem, es geht einem richtig gut [mit 40]. Das ist es eher für den Sport, den ich ausübe. Für einen MotoGP-Fahrer bin ich alt und das tut mir leid. Ich würde noch gerne viele Jahre weitermachen. Es wird aber nicht so sein», fasste der neunfache Weltmeister zusammen.
Vor allem eine Sache erfüllt den Superstar mit Stolz: «So viele Menschen für den Motorsport begeistert zu haben, macht mich besonders stolz», berichtete er im Interview mit der italienischen «Gazzetta dello Sport».
Welche Bilder bleiben Rossi im Kopf? «Die der Gegenwart. Es langweilt mich ein bisschen, an die Vergangenheit zu denken. Die Bilder sind die nächsten, das erste Rennen, Katar. Ich denke an diese Nacht», blickte er auf den ersten Grand Prix des Jahres voraus: Die ersten Punkte der WM-Saison 2019 werden am 10. März in Katar vergeben.
Welches Foto von ihm in Erinnerung bleiben soll, weiß der nun 40-Jährige genau: «Als ich mit der Yamaha in Welkom stehen geblieben bin und mich neben die M1 gesetzt habe», schilderte er. Dass der erste Sieg auf Yamaha im Jahr 2004 in Südafrika die größte Genugtuung in seinem Rennfahrerleben gewesen sei, hatte Rossi schon im Januar auf Rai 1 erzählt. Die M1 aus dem Jahr 2004 bekam sogar einen Ehrenplatz in seinem Schlafzimmer.
Der «Dottore» will sich aber nicht auf den vergangenen Erfolgen ausruhen – und geht voll motiviert in seine 20. Saison in der «premier class». Die Emotionen sind der Schlüssel, verriet er: «Auch wenn ich sie schon oft gemacht habe, von den Dingen, die mir wirklich gefallen, bekomme ich nie genug. Wenn ich an eine weitere Weltmeisterschaft denke, die beginnt, dann ist die Aufregung größer, als dass ich von der Routine genervt wäre.»
Sein Vater Graziano hatte gegenüber der Tageszeitung «Corriere della Sera» gesagt, Valentino würde den natürlichen Altersprozess aufhalten und sei immer noch wie vor zehn Jahren. Dem stimmte das Geburtstagskind zu: «Es hängt von dem ab, was du gerne machst, von den Ideen, die du im Kopf hast. Ich bin kein Nostalgiker. Ich versuche nie daran zu denken, dass die Zeit vergeht und dass ich mich verschlechtere. Im Gegenteil: Ich versuche den Weg zu finden, um mich zu verbessern. Das ist immer schwieriger.»
Was Rossi als GP-Fahrer geleistet hat, ist allen bekannt. Aber was für ein Mann ist er mit 40? «Ein glücklicher. Ich habe ein schönes Verhältnis zu meiner Familie, Papa, Mama, Bruder und Schwester. Das ist wichtig. Ich bin 40 und mir fehlen nur die Großeltern väterlicherseits. Dann habe ich sehr viel Freunde, die ich mir über die Jahre verdient habe, glaube ich. Damit fühle ich mich gut», antwortete er.
Mit seinem Halbbruder, dem Moto2-Fahrer Luca Marini, kommt er besonders gut aus: «Wir hatten immer schon ein super Verhältnis, aber seit er 13-14 Jahre alt ist und damit angefangen hat, ein Motorradrennfahrer zu sein, sind wir uns noch näher gekommen. Zusammen zu den Rennen zu gehen, dieselbe Leidenschaft zu haben, hilft. Mit 18 Jahren Altersunterschied hat man keinen klassischen Bruder, mit dem man aufwächst. Er kam auf die Welt, als ich schon groß war, aber wir holen das nach. Er ist stark, er kann um den WM-Titel kämpfen.»
Seit einem Jahr ist Vale außerdem mit dem Model Francesca Sofia Novello liiert. Seine Freundinnen waren immer schon besonders hübsch. Weil er ein cooler Typ ist, sympathisch und intelligent, oder weil er ein MotoGP-Fahrer ist? «Beides. Dass ich ein Motorradfahrer bin und Valentino Rossi heiße, hat geholfen. Aber ich bin auch ein interessanter Typ, ein 'schöner Kerl', und die Frauen haben Spaß mit mir», schmunzelte er.