Pit Beirer: «Wollten Klarheit, jetzt haben wir sie»
Pit Beirer
Der erfolglose Protest von Honda, Suzuki, KTM und Aprilia gegen den umstrittenen Hinterradflügel der Ducati GP19 wird zumindest von Seiten KTM nicht zum Internationalen Sportschiedsgericht CAS in Lausanne weitergezogen, das wäre die letzte Instanz, nachdem die FIM-Richter des MotoGP Appeal Courts den Spoiler als legal bezeichnet haben.
«Wir werden dieses Urteil jetzt nicht großartig kommentieren», stellte Pit Beirer, Motorsport-Direktor von KTM Factory Racing, heute im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Wir hatten eine andere Meinung, aber wir nehmen das Urteil der FIM-Richter zur Kenntnis. Ab jetzt herrscht Klarheit, das wollten wir erreichen. Somit gehen wir am Wochenende wieder Rennen fahren. Wir freuen uns darauf.»
«Uns wurde nach dem Protest vorgeworfen, wir hätten schon beim Katar-Test zwei Wochen vor dem Grand Prix etwas dazu sagen können. Aber da siehst du 1000 neue Teile bei allen möglichen Herstellern, du schaust dir so ein Teil einmal genauer an und machst dir darüber Gedanken, was da fabriziert wurde und was es bedeutet. Wir haben uns beim Katar-GP mit den anderen Herstellern getroffen waren der Ansicht, dass dieser Flügel nicht dem entspricht, was wir vom Reifenkühlen oder von Aerodynamik verstehen. Vier Hersteller sind davon ausgegangen, dass dieses Teil aerodynamisch doch einen Unterschied ausmacht. Wir wollen durch den Protest Klarheit für die Zukunft. Es ging uns auch darum, dass solche aerodynamischen Auswüchse in Zukunft eingedämmt werden.»
Ob KTM demnächst mit einem ähnlichen Spoiler an der RC16 aufkreuzen wird, will Beirer vorläufig nicht viorhersagen. Aprilia kündigte so einen Flügel für den Texas-GP an.
Pit Beirer: «Wenn man so etwas in ein Rechenmodell eingibt, kann man schauen, wo der Wind vorbeipfeift. Wenn der Wind dabei Druckflächen nach unten erzeugen kann, hast du dank des Flügels Downforce, keine Frage. Die ganzen Flügel, die jetzt seitlich an der Verkleidung hängen, verursachen ja auch etwas, obwohl es nur kleine Plastikteile sind. Schau' dir mal einen Formel-1-Frontflügel an, aus wie vielen Einzelteilen der besteht, die alle einen Einfluss haben. Da wollen wir aber eigentlich nicht hin.»