Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Pit Beirer über Platz 5 von Espargaró: «Sensation»

Von Günther Wiesinger
Pol Espargaró auf dem Circuit of the Americas

Pol Espargaró auf dem Circuit of the Americas

Nach der nicht gerade überragenden Texas-Performance von 2018 kam Red Bull KTM mit geringen Ewartungen zum US-GP. Doch Pol Espargaró trumpfte im Q2 groß auf.

Beim 41. Grand Prix von Red Bull KTM in der MotoGP-Klasse gelang Pol Espargaró nach einem makelolsen Aufritt im Qualifying 2 der beste Startplatz mit der RCRC16 – er fährt am Sonntag hier als Fünfter los. Zwei sechste Startplätze hat der Spanier 2017 und Phillip Island und 2018 in Valencia erzielt.

Espargaró glänzte bereits am Freitag mit dem siebten Platz, da fehlten ihm nur 0,507 Sekunden zur Bestzeit. Dabei war er auf dem COTA 2018 im FP2 nicht 2,7 Sekunden langsamer gefahren als im FP2 von gestern! Damals stand er am Freitag auf dem enttäuschenden 23. Platz.

Am schwierigen Samstag (FP3 wegen Blitz und Donner abgesagt) bestätigte Pol diese Freitag-Performance. Er fuhr statt 2:04,364 min (FP2) im Q2 mit 2:04,472 min wieder eine ähnliche Topzeit und verlor nur 0,685 sec auf die Bestzeit von Marc Márquez, der die siebte Pole beim siebten Texas-GP eroberte.

Pit Beirer, Motorsport-Direktor von KTM, strahlte nach Achtungserfolg, der umso höher einzuschätzen ist, als zum Beispiel Vizeweltmeister Andrea Dovizioso den Sprung ins Q2 nicht schaffte und auch beide Aprilia fehlten.

Übrigens: Espargaró siegte 2018 im Q1 mit 2:05,169 min, kam aber im Q2 über Platz 12 nicht hinaus – mit 2:05, 829. Der KTM-Pilot verbesserte also seine Quali-Zeit gehgenüber dem Vorjahr um 0,697 sec. Und den 12. Startplatz tauschte er gegen den fünften!

«Pol war hier in jedem Training konkurrenzfähig für eine gute Platzierung. dass jetzt hier im Qualifying ein fünfter Platz herausgeschaut hat, macht uns einfach super happy. Denn es steckt viel Arbeit in diesem MotoGP-Projekt, es steckt viel Emotion drin. Und natürlich hatten wir vor dieser Strecke Respekt, weil wir hier 2018 richtig viel Schwierigkeiten hatten. Dass wir trotzdem auf dieser Strecke unser bestes Qualifying-Ergebnis erreicht haben, ist eine Sensation. Mein Dank geht ans Team, denn da haben viele Leute Vieles richtig gemacht, sonst wäre dieses Ergebnis nicht möglich gewesen.»

Kann man sagen: Wenn man auf dieser 5,5 km langen Piste mit den 20 anspruchsvollen Kurven so ein Ergebnis schafft, muss man vor anderen Strecken keine Angst mehr haben?

Beirer: «Wir werden jetzt alles ‚step by step‘ nehmen, du kriegst ja keine Gutschriften oder Kredite und wirst in diesem Sport jeden Tag aufs Neue gemessen. Aber klar, wenn unser Motorrad in Austin funktioniert, dann sollten die nächsten Streckern zumindest ordentlich funktionieren. Da müssen wir ja irgendwann einmal hin, dass wir nicht irgendwelche Wetterkapriolen brauchen oder zufällige Erfolge erreichen, sondern aus eigener Kraft wirklich ordentlich und tief in die Top-Ten reinfahren. Und das praktisch in jedem einzelnen Training. Aber leider gelingt uns das bisher nur auf einer Seite der Box.»

Denn Johann Zarco blieb im Q1 auf dem 19. Startplatz stecken. «Wir haben also noch nicht alle Aufgaben gelöst. Jetzt haben wir einmal Pol an der Spitze. Wenn du einen vorne hast, ist es vielleicht einfach, die anderen nachzuholen als wenn du niemand da vorne drin stehen hast.»

Zarco liess im feuchten FP4 mit einigen Topzeiten aufhorchen. Er fuhr auf Platz 10. Aber im Q1 enttäuschte der Franzose. «Bei Johann erleben wir immer wieder ein paar kleine Highlights, nach denen wir denken, jetzt haben wir ihm etwas angeboten, jetzt war es besser, jetzt kommt der nächste Schritt. Aber dann kommt stattdessen wieder ein kleiner Rückschritt. Mit ihm sind wir einfach noch nicht auf der Basis, die wir uns wünschen. Er will einfach sein Motorrad komplette anders eingestellt haben als wir ihm jetzt empfehlen würden und wie es hat der Pol jetzt sehr schnell bewegt. Wir müssen uns bei Zarco jetzt von beiden Seiten annähern. Wir müssen sicherlich das Motorrad in eine Richtung entwickeln, die ihm besser gefällt. Und er wird seinen Fahrstil teilweise Richtung Bike anpassen müssen. Aber jetzt haben wir mal Startplatz 5 in der Tasche. Und um den Rest kümmern wir uns ab morgen.»

MotoGP-Q2, Austin:

1. Marc Márquez, Honda, 2:03,787 min
2. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,273
3. Cal Crutchlow, Honda, + 0,360
4. Jack Miller, Ducati + 0,629
5. Pol Espargaró, KTM, + 0,685
6. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,702
7. Alex Rins, Suzuki, + 0,747
8. Danilo Petrucci, Ducati + 0,909
9. Fabio Quartararo, Yamaha, + 1,154
10. Franco Morbidelli, Yamaha, + 1,491
11. Jorge Lorenzo, Honda, + 1,596
12. Francesco Bagnaia, Ducati + 2,100

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